Josef Hauner (CSU) und Rainer Schneider (FW) in der Stichwahl: Wer auf diesen Ausgang der Landratswahl gewettet hätte, der hätte eine schlechte Quote bekommen. Dass diese beiden Kandidaten die meisten Stimmen bekommen würden, schien von Anfang an klar. Beim näheren Studium des Ergebnisses gibt es jedoch erstaunliche Erkenntnisse. Die wenigsten hatten erwartet, dass Hauner seine Konkurrenz so deutlich distanzieren würde. Es war wiederum überraschend, dass die grüne Landratswahl-Novizin Birgit Mooser-Niefanger ihrem Mitwerber Schneider so dicht auf den Pelz rücken würde.
Der Ausgang der Landratswahl hat den Trend bestätigt, den Landtags- und Bundestagswahl vorgegeben haben: Ohne die CSU geht im Landkreis gar nichts. Erdrückend sind erneut die Mehrheitsverhältnisse jenseits der Amper. Nur die Freien Wähler sind im Stande, den Christsozialen auf dem platten Land die Stirn zu bieten. Ganz im Gegensatz zu den Grünen, die es bislang nicht geschafft haben, sich im Bewusstsein der Bürger in den ländlich strukturierten Gemeinden nachhaltig zu verankern. Da steht der Umweltpartei noch viel Basisarbeit bevor.
Insbesondere die Freisinger CSU kann angesichts der Ergebnisse, die ihre ländlichen Parteifreunde erzielen, nur vor Neid erblassen. Von Stimmanteilen jenseits der 50-Prozent-Marke können sie nur träumen. Auf dem Land spielt dagegen die dritte Startbahn in Wahlkämpfen anscheinend eine untergeordnete Rolle. Die Grünen können immer noch in den Kommunen punkten, die unmittelbar von der Flughafenerweiterung betroffen sind: Freising und Marzling.
Spannend ist im Hinblick auf die Stichwahl in zwei Wochen jetzt, welche Empfehlungen Grüne und SPD ihren Wählern mit auf den Weg geben. Erstere werden sich da besonders schwer tun. CSU geht eigentlich für die Grünen gar nicht. Rainer Schneider steht in deren Beliebtheitsskala aber auch nicht unbedingt auf Platz eins.