Zustrom von Flüchtlingen:Anhaltender Notfall

Zustrom von Flüchtlingen: Die Sporthalle der Moosburger Realschule wird am kommenden Montag neuen Aslybewerbern Unterkunft bieten.

Die Sporthalle der Moosburger Realschule wird am kommenden Montag neuen Aslybewerbern Unterkunft bieten.

(Foto: Marco Einfeldt)

Asylbewerber ziehen aus der Turnhalle in Moosburg in andere Quartiere. Damit soll Platz für 200 weitere Schutzsuchende geschaffen werden.

Von Kerstin Vogel, Moosburg

Die Regierung von Oberbayern hat den am 9. Juli 2015 aktivierten Notfallplan für den Landkreis Freising bis zum 10. September verlängert. Konkret bedeutet das, dass die derzeit in der Notunterkunft in einer Moosburger Turnhalle untergebrachten Flüchtlinge dieses Domizil verlassen müssen.

70 von ihnen ziehen in eine vom Freisinger Landratsamt zur Verfügung gestellte Asylbewerberunterkunft in der Stadt Freising um, wie es in einer Mitteilung der Regierung dazu heißt. Laut Eva Dörpinghaus, Sprecherin des Landratsamts, handelt es sich dabei um das Stabsgebäude der ehemaligen Stein-Kaserne. Die ersten der insgesamt 70 neuen Bewohner sind bereits am Donnerstag dort eingetroffen, die anderen folgen an diesem Freitag. Die übrigen Asylbewerber, die derzeit noch in der Turnhalle leben, sollen auf Unterkünfte außerhalb des Landkreises Freising verteilt werden, wie die Regierung meldet. Dem Landratsamt bleibt nun ein Wochenende Zeit, um die Turnhalle gründlich zu reinigen: Von kommenden Montag an werden noch einmal maximal 200 Flüchtlinge erwartet, die dort etwa vier Wochen leben werden. Spätestens am 10. September soll laut Auskunft der Regierung von Oberbayern die Flüchtlingsunterkunft geschlossen werden. Landrat Josef Hauner hofft, dass die Turnhalle in Moosburg rechtzeitig zum Beginn des Unterrichts im neuen Schuljahr geräumt und gereinigt werden kann und dann wieder uneingeschränkt für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung steht. Er dankte allen Betroffenen für ihr Verständnis und ihre Unterstützung. Derzeit gehe man davon aus, dass "der Zeitplan auch eingehalten werden kann", sagt Dörpinghaus. Zumindest sei das von der Regierung so kommuniziert worden. Die 200 Flüchtlinge, die in der Notunterkunft in der Moosburger Turnhalle leben, zählen nicht zu der Quote. Derzeit leben laut Eva Dörpinghaus 1080 Asylbewerber im Landkreis, bis Jahresende werden 1560 Flüchtlinge erwartet. Für das dritte Quartal dieses Jahres hofft das Landratsamt, Unterkünfte für 778 Personen zur Verfügung stellen zu können.

Aktuell sind insgesamt mehr als 2000 Flüchtlinge in Objekten des Notfallplans in den Landkreisen Altötting, Eichstätt, Mühldorf am Inn Neuburg-Schrobenhausen, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Freising, Miesbach, Starnberg, Ingolstadt, Pfaffenhofen a.d. Ilm, Landsberg am Lech, Traunstein und Erding untergebracht, wie die Regierung weiter meldet.

Im Durchschnitt blieben die Asylbewerber vier bis sechs Wochen in den Notunterkünften. Aufgrund der hohen Zugänge könne die Regierung jedoch nicht mehr ausschließen, dass die Asylbewerber länger dort bleiben müssten. Grundsätzlich erfolge eine Verlängerung der Nutzungsdauer aber in Absprache mit der jeweiligen Kreisverwaltungsbehörde. Danach würden die Unterkünfte geschlossen.

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