Landkreis lehnt ab:Resignation in Allershausen

Popp sieht keine Chance auf Realisierung der Umgehungsstraße

In der Nachbargemeinde Fahrenzhausen will man sich mit dem Ergebnis nicht so einfach abfinden, die Allershausener Gemeinderäte haben die Mitteilung dagegen mit Resignation aufgenommen: Der Landkreis wird keine Umgehung für die an der Kreisstraße FS 6 gelegenen Ortschaften Leonhardsbuch, Appercha und Jarzt bauen. Etwa 15 Jahre lang hat Allershausens Bürgermeister Rupert Popp (PFW), der selbst in Leonhardsbuch wohnt, für eine Umgehungsstraße gekämpft. Doch vorerst sieht er keine Chance mehr, dass das Projekt doch noch verwirklicht werden könnte. Sein Kollege aus Fahrenzhausen hat bereits anfragen lassen, ob sie sich noch einmal zusammensetzen. Popp ist zu dem Treffen bereit. "Aber ich weiß nicht, was man noch tun könnte", sagte er im Gespräch mit der SZ.

In der ersten Gemeinderatssitzung des neuen Jahres stellte er das Schreiben des Landrats vor, das kurz vor Weihnachten im Rathaus eingegangen war. Zwei Verkehrszählungen in Leonhardsbuch im Juni und im November hatten ergeben, dass innerhalb von 24 Stunden im Schnitt 3680 Autos und 130 Lastwagen durch die Ortschaft fahren. Diese Zahlen bestätigten frühere Erhebungen, heißt es aus dem Landratsamt. Beim Schwerverkehr liege die tatsächlich gemessene Anzahl sogar unter den errechneten Werten der Jahre 2000 bis 2010. "Die derzeitige Qualität des Ausbaus der FS 6 zwischen Fahrenzhausen und Allershausen entspricht den Erfordernissen für die vorliegende Verkehrsbelastung", bilanziert Landrat Josef Hauner (CSU). In naher Zukunft seien daher keine Ortsumfahrungen und kein Ausbau der FS 6 geplant.

Die Verkehrsbelastung auf anderen Kreisstraßen, etwa in Goldach oder in Eching, sei deutlich höher. Hauner verwies darauf, dass schon die Finanzierung der Bedarfsanalyse bei den Kreisräten sehr umstritten war. Nach vielen Diskussionen übernahm der Kreis schließlich die Hälfte der Kosten, die andere teilten sich die beiden Gemeinden. Aufgrund des Ergebnisses der Zählungen sehe man den politischen Willen nicht, das Projekt zu verwirklichen, so die Antwort des Landratsamts. Ein Ausbau der Kreisstraße könnte für die Anwohner sogar negative Folgen haben: Autofahrer, die bisher die B 13 benutzten, würden dann eventuell auf diese Strecke ausweichen.

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