Landkreis Freising:Sparkasse löst vier Zweigstellen auf

Geldinstitut reagiert auf stärkere Nutzung des Online-Angebots. An den Standorten sollen aber SB-Automaten bleiben

Von Petra Schnirch

Immer mehr Bankkunden nutzen die Möglichkeiten des Online- und des Mobile-Bankings, immer weniger kommen in die Filialen: Die Sparkasse Freising reagiert auf diese Entwicklung und löst ihre Zweigstellen in Hohenkammer, Kirchdorf, Attenkirchen und Wolfersdorf zum 1. Juli auf. Sie werden an die Filialen in Allershausen beziehungsweise Zolling angegliedert. An allen Standorten wird es aber weiterhin die SB-Automaten geben. Die Sparkasse hat ihre Kunden am Mittwoch über diese Änderungen informiert. In persönlichen Gesprächen werde nun für jeden nach einer passenden Lösung gesucht, sagte Vorstandsvorsitzender Johann Kirsch.

An allen vier Standorten arbeiten jeweils zwei Mitarbeiter. Erhebungen haben laut Kirsch ergeben, dass sie mit fünf bis 15 Service-Vorgängen sowie ein bis zwei Beratungen pro Tag befasst sind. "Wir müssen uns dem Wandel stellen." Hinzu komme, dass die Anforderungen an die Bankberater immer größer werden - nicht nur von Kundenseite, sondern auch durch immer mehr Regularien. Dies mache eine Konzentration der Mitarbeiter notwendig.

Die Filialen in Allershausen und Zolling sollen personell aufgestockt werden. Kirsch betonte, dass die Zusammenlegung kein Ergebnis eines Gewinnmaximierungsprogramms sei. Auch die acht Mitarbeiter würden an anderen Standorten weiter beschäftigt. Auch an den Mietverträgen werde nicht gerüttelt. Wenn diese auslaufen, erfolge aber vermutlich eine weitere Optimierung, sagte Landrat Michael Schwaiger, Vorsitzender des Verwaltungsrats - das heißt, die Sparkasse sucht dann womöglich geeignetere Standorte für ihre SB-Automaten, etwa an einem Supermarkt.

Die Entscheidung sei der Sparkasse nicht leicht gefallen, sagte Kirsch, weil er sehr wohl wisse, dass dies den Kunden nahegehe. Mit ihnen wird nun nach anderen Lösungen gesucht. Ein Großteil der Vorgänge könne beispielsweise per Telefon über das Kunden-Service-Center der Sparkasse Freising erledigt werden. Wer dies wünsche, zu dem komme ein Bankberater innerhalb von 24 Stunden auch nach Hause.

Die Frequenz in den Geschäftsstellen insgesamt hat in den vergangenen zehn Jahren laut Kirsch um etwa 60 Prozent abgenommen. Alltägliche Vorgänge wie Überweisungen oder den Ausdruck von Konto erledigen die meisten mittlerweile nicht mehr direkt beim Kundenberater, sondern online, per Telefon oder am Automaten. Bei komplexeren Angelegenheiten aber schätzten die Kunden sehr wohl eine kompetente Beratung. Diesen gegenläufigen Erwartungen müsse man Rechnung tragen.

In einer zweiten Phase kommen mittel- bis langfristig die Zweigstellen in der Stadt Freising auf den Prüfstand, sagte Kirsch. Voraussichtlich werden dort zwei bis drei Filialen bleiben.

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