Kurz vor dem 80. Geburtstag:Ein Tausendsassa geht in Ruhestand

Max Maillinger hat sich mehr als 20 Jahre um die Langenbacher Seniorenarbeit gekümmert. Jetzt sollen Jüngere ran und für neue Ideen sorgen. Sie können mit der Unterstützung des 79-Jährigen rechnen

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

Ein "Tausendsassa" des öffentlichen Lebens hat sich nun auf ein geruhsames Altenteil zurück gezogen. Max Maillinger, langjähriger Gemeinderat und Motor der Langenbacher Seniorenarbeit, wird nächstes Jahr 80 Jahre alt und meint, es müssten jetzt auch mal Jüngere ran.

Am 17. Oktober 1937 ist Maillinger in Freising geboren worden, in die Schule gegangen und aufgewachsen in Langenbach. Gelernt hat er Rundfunk- und Fernsehmechaniker in Moosburg, in München bei AEG und Telefunken gearbeitet. Rastlos ist er seiner Lebtag gewesen und hat dabei keine Zeit für die Gründung einer Familie gefunden. Einsam ist er deshalb jetzt nicht, in Langenbach kennt ihn jeder und Freunde hat er genug.

Zur Seniorenarbeit hat ihn der damalige Bürgermeister Josef Brückl gebracht. Kaum war Maillinger im beruflichen Ruhestand, meinte der Rathauschef zu seinem Gemeinderatsmitglied, da müsse schon noch einiges mehr zu tun sein und trug ihm das Amt des Seniorenbeauftragten an. Senior wollte sich damals noch nicht so leicht einer nennen lassen, und so verfiel man auf die Bezeichnung "Arbeitskreis 55 Plus". Ein lockerer Name, und mit Vereinsstatuten hatte man nichts am Hut - vielmehr mit praktischer und effektiver Seniorenarbeit. Seine Führungsrolle hat Maillinger jetzt, knapp vor dem 80. Geburtstag, aufgegeben. Nicht aus gesundheitlichen Gründen, aber "da sollen auch mal Jüngere ran, mit neuen Ideen". Dabei waren seine Ideen als "Programmmacher" alles andere als hausbacken. Das ausgefeilte Jahresprogramm besteht aus Vorträgen, etwa zum Gesundheitsbereich, zu Sicherheit im Haus und für Haus und Hof oder zu Computer und Internet. Vor allem werden immer wieder Ausflüge veranstaltet, auch über mehrere Tage. Und alles mustergültig vorbereitet von Max Maillinger und seinem Team. Zu Kirchweih, beim Sommerfest oder im Fasching und Advent stellt es Ansprechendes auf die Beine. Renate Linow, Claudia Köppl, Irmgard Stemmer sowie Irma Nowak und Resi Wadenstorfer, die sich besonders der Frauengymnastik annehmen, sind die Hauptakteure.

Die Seniorenbeauftragte der Gemeinde, Traudl Strejc, die auch für den Nachbarort Gaden zuständig ist, und der Seniorenreferent des Gemeinderats, Elmar Ziegler, mühen sich gemeinsam um Seniorenangelegenheiten. Max Maillinger will zwar nach außen keine Verantwortung mehr auf sich nehmen, wird aber mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Bürgermeisterin Susanne Hoyer würdigte ihn bei seiner Verabschiedung während der Adventsfeier der Senioren der Gemeinde und des Pfarrverbandes Langenbach/Oberhummel als "Tausendsassa", der das Ehrenamt kenne wie kein Zweiter. 18 Jahre gehörte Maillinger für die SPD dem Gemeinderat an, seine Redebeiträge kamen stets frisch von der Leber, waren konstruktiv und ehrlich. Maillinger war auch im Pfarrgemeinderat aktiv und in der Kirchenverwaltung. Etwa 10 000 Kilometer sei er im Jahr für die Senioren unterwegs gewesen, sagte Hoyer. Viele Jahre war Maillinger Vorsitzender beim Wanderverein. Die Lust am Wandern ist ihm bis heute erhalten geblieben, noch beinahe jedes Wochenende ist er auf Achse.

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