Kritik an Kostenverteilung:Angebot ungenügend

Bürgermeister lehnen Vorschlag aus Berlin zu Lärmschutz an A 9 ab

Seit vielen Jahren ringen die Gemeinden entlang der A 9 um einen besseren Lärmschutz. Mit Ausbau des Seitenstreifens, der bei hohem Verkehrsaufkommen freigegeben werden kann, ist das Thema aktueller denn je. Doch einen Anspruch auf weitere Schutzwände gibt es nur bei einem achtspurigen Vollausbau. CSU-Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer meldet nun, dass "die Tür für einen aktiven Lärmschutz" wieder offen sei. Der Bund sei bereit, Grundstücke bereitzustellen, auf Ablöse- und Abbruchkosten werde verzichtet. Dies betrifft zunächst nur Schweitenkirchen - und Irlstorfer räumt ein: "Die finanzielle Hauptlast im Falle eines Baus läge dennoch bei der Gemeinde." Eine solche Lösung aber lehnen die Anrainergemeinden ab. Schweitenkirchens Bürgermeister Albert Vogler (CSU) drückt sich sehr vorsichtig aus. Er sei froh, "dass wir wieder im Gespräch sind". Es sei aber nicht akzeptabel, dass seine Gemeinde 90 Prozent der geschätzten Gesamtkosten von zweieinhalb Millionen Euro übernehmen solle. Man müsse hier nachverhandeln, sagen Vogler und auch Irlstorfer.

Deutlicher werden die beiden Bürgermeister von Allershausen und Paunzhausen, Rupert Popp (PFW) und Johann Daniel (FW). "Das ist für mich kein Angebot, über das man ernsthaft diskutieren könnte", kommentiert Popp den Vorschlag aus dem Bundesverkehrsministerium. Lärmschutz an der Autobahn sei eine Aufgabe des Bundes. Daniel sagt, das alles sei nichts Neues. Die Gemeinden hätten schon vor fünf Jahren gewusst, dass sie selbst Lärmschutzwände bauen könnten. Für ihn ist dieser Vorschlag aus Berlin deshalb nicht einmal ein erster Schritt zu einer Lösung.

© SZ vom 05.12.2015 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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