Kreistag muss noch zustimmen:Müllgebühren steigen an

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Zum 1. Januar 2016 steigen für die Bürger im Landkreis Freising die Müllgebühren. (Foto: dpa)

Planungsausschuss des Kreistags genehmigt Erhöhung, nachdem sich in den vergangenen fünf Jahren ein Defizit von 680 870 Euro angesammelt hat. Eine 120-Liter-Tonne kostet von Januar an 11,70 statt 10,50 Euro pro Monat

Von Peter Becker, Freising

Der Planungsausschuss des Kreistags hat eine moderate Erhöhung der Müllgebühren von 1. Januar 2016 an bereits beschlossen. An diesem Donnerstag, 22. Oktober, soll der Kreisausschuss folgen. Und am Donnerstag nächster Woche wird wohl der Kreistag dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen. Grund für die Gebührenerhöhung ist ein Defizit von 680 870 Euro, das sich in den Jahren zwischen 2009 und 2014 angesammelt hat. Die Rücklagen der kommunalen Abfallwirtschaft sind auf 224 183 Euro geschrumpft. Mit den neukalkulierten Müllgebühren soll das Defizit in fünf Jahren wieder ausgeglichen sein.

Für die Haushalte bedeutend sind die neuen Gebühren für die Leerung der Restmüll- und Biomülltonne. Bei Ersterer steigt der Satz für die 120-Liter-Tonne von 10,50 auf 11,70 Euro pro Monat. Für die doppelte Menge müssen künftig 23,40 statt 21 Euro gezahlt werden. Das Leeren der 120-Liter-Biotonne kostet künftig 5,55 statt fünf Euro im Monat. Wer über einen doppelt so großen Behälter verfügt, der zahlt dementsprechend 11,10 statt zehn Euro im Monat. Nach wie vor können sich aber Bürger von der Biotonne befreien lassen, wenn sie die entsprechenden Abfälle zur Eigenkompostierung verwenden.

"Wir sind gezwungen, die Gebühren zu erhöhen", erklärte Landrat Josef Hauner (CSU) bereits während der Sitzung des Planungsausschusses. Trotzdem sind die Kosten niedriger als in den Jahren zwischen 2007 und 2011. Da hatten die Bürger für die monatliche Leerung einer 120-Liter-Tonne voller Restmüll 11,85 Euro zu bezahlen. 2011 hatte die kommunale Abfallentsorgung sogar ein Plus von 1,2 Millionen Euro in der Kasse. Dies ermöglichte es, die Kosten auf derzeit 10,50 Euro zu senken. Trotz der Erhöhung, betonte Hauner, zähle der Landkreis Freising immer noch zu den günstigsten, was die Müllgebühren anbelangt.

Georg Westermeier von der kommunalen Abfallentsorgung im Landratsamt berichtete, dass im Jahr 2014 31 899 Tonnen Müll angefallen seien. Dies waren 262 mehr als im Jahr 2013. Der Abfall stammt hauptsächlich aus Haushalten und Geschäften (79 Prozent), Sperrmüll (6) und Gewerbe (6). Die Menge an Haushalts- und Geschäftsabfällen ist um 173 auf 25 092 Tonnen gestiegen. Der Anteil von Sperrmüll ist dagegen um 314 auf 1985 Tonnen zurückgegangen. Laut Westermeier war die größere Menge auf das Hochwasser im Juni 2013 zurückzuführen das viele Möbel unbrauchbar gemacht hat.

Der Anteil der Wertstoffe hat um 362 auf 29 347 Tonnen zugenommen. Die größte Menge resultiert aus Biomüll (8329). Auffällig ist laut Westermeier die Zunahme von Schrott. Dessen Anteil legte um 20,7 Prozent zu. 2013 betrug die Menge 861 Tonnen, 2014 waren es 1039. Eine Erklärung für diese sprunghafte Zunahme gibt es nicht. Den größten Teil des Restmüll lässt der Landkreis im Heizkraftwerk München Nord zu günstigen Konditionen verbrennen. Im Jahr 2013 waren dies 31 362 Tonnen, was 97,9 Prozent der Gesamtmenge entspricht. Nur noch 2,1 Prozent wandern auf eine Deponie. Der Vertrag mit der Landeshauptstadt München läuft noch bis zum Jahr 2021, was die Verbrennung des Restmülls anbelangt.

© SZ vom 21.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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