Kommentar:Verlockender Gedanke

Die TU München und die Stadt Freising führen erste Gespräche, wie ein Kongresszentrum verwirklicht werden könnte

Von Petra Schnirch

Ein Kongresszentrum würde Freising, das auf seinen Ortstafeln stolz mit dem Zusatz "Universitätsstadt" wirbt, gut zu Gesicht stehen. Bei großen Veranstaltungen auf dem Campus müssen die Organisatoren bisher viel improvisieren, da dort "nebenbei" der reguläre Studienbetrieb läuft. Freisings zweiter beliebter Tagungsort, das Kardinal-Döpfner-Haus am Domberg, wird wegen der geplanten Umbauarbeiten eine Zeit lang nicht zur Verfügung stehen.

Verlockend ist daher der Gedanke, die Luitpoldhalle mit ihrem etwas angestaubten Charme durch einen Neubau zu ersetzen und um kleinere Tagungsräume zu ergänzen. Auch Parkplätze wären dort ausreichend vorhanden. Eine solche Lösung lässt sich in den kommenden Jahren allerdings nicht realisieren. Mindestens bis 2021 wird der Saal als Ersatz für das Asamgebäude benötigt, das derzeit saniert wird. Außerdem würde die Planung, das zeigt das zum Teil jahrzehntelange Ringen um andere Freisinger Großprojekten, vermutlich viel Zeit in Anspruch nehmen, bis alle Beteiligten, also auch die Sportvereine, damit leben können.

Doch leicht wird es für die Stadt in keinem Fall - auch nicht, wenn sie gemeinsam mit der TU München an anderer Stelle plant, denn angesichts der Investitionen in der Innenstadt ist der finanzielle Spielraum sehr begrenzt. Dabei wäre ein gemeinsam von Kultur und Wissenschaft genutztes Gebäude für beide Seiten von Vorteil, da es das ganze Jahr über voller Leben wäre und für das Freisinger Publikum kein Fremdkörper bliebe.

Eine schnelle Realisation eines solchen gemeinsamen Veranstaltungszentrums wäre wünschenswert. Allerdings ist gut möglich, dass die TU München, die sich im Öffnen von Geldtöpfen für ihre Bauvorhaben in Weihenstephan immer als sehr findig erweist, an den finanziellen Möglichkeiten der Stadt Freising scheitern wird.

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