Kommentar:Sachlich und schlagfertig

In ruhiger Art hat Josef Hauner die erste Hälfte seiner Amtszeit hinter sich gebracht. Für Aufregung sorgen nur die Kreisräte

Von Peter Becker

Ruhig, sachlich, verbindlich - so hat Landrat Josef Hauner die erste Hälfte seiner Amtszeit gemeistert. Für Aufregung sorgen in den Sitzungen nur die Kreisräte, etwa wenn sie sich wieder über gestiegene Kosten beim Umbau des Auer Schulgebäudes aufregen. Das währt nicht lange, denn Hauner ruft dann rasch wieder zu einem moderaten Umgangston auf. So wie er ihn selbst seit der ersten Stunde seiner Amtszeit pflegt. Polarisieren will er nicht. Alle Kreisräte in die Arbeit einzubinden und niemanden auszuschließen, das war von Anfang an seine Prämisse. Dies ist gelungen, wenngleich er betont, dass er trotz aller Kompromissbereitschaft stets seinen eigenen Standpunkt habe.

Hauner selbst steht zu seiner Sachlichkeit. Umso mehr freut es ihn, dass er sich in der Sendung "Quer" des Bayerischen Rundfunks von seiner schlagfertigen Seite zeigen konnte. Anlass war der Trubel um die Gammelsdorfer Katzen. Wegen der Versorgung einiger Tiere bekam der Landkreis Freising eine gesalzene Rechnung über 100 000 Euro präsentiert. Andere Katzen waren in einem Tierheim bei Landshut untergebracht worden. Da fielen die Kosten moderat aus.

Von den Mitarbeitern des Magazins befragt, was denn den Unterschied zwischen Katzenpflege in Niederbayern und in München ausmache, antwortete Hauner, dass es sich dabei verhalte wie bei der Behandlung von Patienten. Denen in München werde eine Behandlung erster Klasse zuteil, denen in Landshut dagegen wie Kassenpatienten. Der Beitrag wurde natürlich gesendet, mitsamt einer passenden Umfrage in der Münchner Fußgängerzone. Und siehe da: Die Befragten fanden es nicht seltsam, dass zur Behandlung einer Katze mal schnell 3000 Euro fällig werden.

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