Wenn man Studien über den Immobilienmarkt im Landkreis Freising liest, ist das immer wie ein Déjà-vu. Hatte man das nicht erst vor kurzem schon mal gelesen? "Der Immobilienmarkt in Freising ist durch eine sehr hohe Nachfrage und ein geringes Angebot gekennzeichnet", heißt es in der aktuellen IVD-Studie. Die Folge: Die Preise für Häuser oder Eigentumswohnungen steigen und steigen. Für das Geld, für das man hier an manchen Stellen gerade mal ein kleines Einfamilienhaus bekommt, ist wo anders ein ganzes Schloss zu kaufen. 700 000 Euro sind im Durchschnitt zu berappen - für ältere Objekte oder in einfachen Lagen. Und den Immobilienpreisen hat sich der Mietmarkt angeschlossen, das Niveau der Freisinger Mieten liegt nicht sehr weit entfernt von dem in München.
Doch einen Unterschied gibt es doch gegenüber den Vorjahren: Es wird offenbar mehr gebaut. Nach den Angaben des Statistischen Landesamtes nahm die Zahl der Baugenehmigungen 2014 gegenüber dem Vorjahr im Landkreis Freising um 44,5 Prozent zu. Insgesamt wurden 1204 Wohnungen in Wohngebäuden genehmigt, fast genauso viel wie im gesamten Landkreis München. Der Spitzenwert in der Region München.
Allerdings lassen es die Bauherren etwas langsamer angehen als anderswo. Die Zahl der Baufertigstellungen sank 2014 um 21,4 Prozent gegenüber 2013. Nichtsdestotrotz ist festzustellen, dass die Tendenz in die richtige Richtung geht und deshalb ist zu hoffen, dass sich die Situation auf dem Immobilien- und Mietmarkt entspannt. Auch die IVD-Studie sieht dies so - wenn auch mit dem kleinen Wörtchen "möglicherweise" versehen. Denn laut allen Prognosen wird Freising weiterhin ein Zuzugslandkreis bleiben und könnte in zehn Jahren 182 500 Einwohner haben - derzeit sind es rund 171 000. Wird die Zahl der Baugenehmigungen Jahr für Jahr auf dem hohen Niveau gehalten und werden die Wohnungen auch fertig gestellt, ja dann, aber nur dann könnte es sogar tatsächlich einmal heißen: "Der Immobilienmarkt in Freising ist durch ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage gekennzeichnet".