Kommentar:Eltern brauchen Unterstützung

Kinderbetreuung kann auch in den Ferien nicht nur Privatsache sein

Von Katharina Aurich

Wann immer Schulferien näher rücken, gibt es in vielen Familien, in denen beide Eltern berufstätig sind, die üblichen Diskussionen über die Kinderbetreuung. Wohl dem, der über eine rüstige Oma oder Opa in der Nähe verfügt, das sind aber immer weniger Eltern. In der Stadt Freising, wo ein umfassendes Betreuungsprogramm angeboten wird, können Mütter und Väter den Ferien ebenfalls einigermaßen entspannt entgegen sehen, ihre Urlaube so takten, dass die Kinder einen Teil der Schulferien in die Betreuung gehen, dann bleiben auch noch zwei Wochen für einen Familienurlaub übrig. Zumal die Kosten für die Betreuung kein großes Loch in das Budget reißen.

Glücklicherweise hat man auch in den ländlichen Kommunen inzwischen erkannt, dass nicht mehr die Hausfrauenehe mit einer ständig verfügbaren Mutter die Regel und eine alleinerziehende Mutter kein bedauernswerter Einzelfall mehr ist. Aber für diejenigen Haushalte, die wenig Einnahmen haben, schlagen die Betreuungskosten in den Ferien deutlich zu Buche. Wer in der Verwaltungsgemeinschaft Zollling seine beiden Kinder für zwei Wochen Betreuung anmeldet, bezahlt 300 Euro, ohne Essen. Da wird sich mancher überlegen, die Kinder lieber vor dem TV oder PC zu parken, sich selbst zu überlassen und drei Euro für einen Döner als Mittagessen zu geben. Meist sind es dann wieder die Mütter, die in den Ferien besonders schnell ihr Arbeitspensum erledigen und gestresst nach Hause eilen müssen.

In Freising ist die Ferienbetreuung wesentlich günstiger zu haben, im Sebaldhaus auf der Drachenfarm in den Pfingstferien für 35 Euro pro Kind für zwei Wochen. Das sind eklatante Preisunterschiede zwischen Stadt und Land.

Doch auch in den ländlichen Kommunen sollte die Ferienbetreuung günstiger sein, denn Kinder aufzuziehen ist nicht nur Privatsache. Familien brauchen Unterstützung, egal ob in der Stadt oder auf dem Land. In den ländlichen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Zolling sind die Einkommenssteuereinnahmen relativ hoch und die finanzielle Lage ist gut. Von diesen Einnahmen könnten und sollten diejenigen Bürger, die Kinder großziehen, ein wenig profitieren und entlastet werden.

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