Kommentar:Ärgerliche Panne

Kinderbetreuung ist wichtig, darum sollte man schnell handeln

Von Clara Lipkowski

Stadtverwaltung und Jugendamt haben der Idee des Tageselternzentrums (TEZ) zugestimmt, eine Großtagespflege einzurichten, um dem steigenden Bedarf nach Betreuung gerecht zu werden. Es wurde auch signalisiert, die geeigneten Räume seien gefunden. Da hätte man meinen können, es sei eigentlich alles in trockenen Tüchern. Gut gemacht, Stadt. Problem erkannt, Lösung auf den Weg gebracht.

Doch weit gefehlt. Zuvor wohl nicht ersichtliche "baurechtliche Probleme" haben das engagierte Projekt gestoppt. Damit hatte das TEZ nicht nur die Betreuung von Kindern unter drei Jahren gewährleisten wollen, sondern auch den gesetzlich vorgeschriebenen Ersatz regeln wollen, für den Fall, dass Tagesmutter oder -vater mal krank werden. Zwar könnte man daraus schließen, nun müsse nach diesem Prinzip für alles und jeden Ersatz vorgehalten werden. Beim TEZ aber hatte sich die Lage wegen steigenden Betreuungsbedarfs über mehrere Jahre zugespitzt und die Verantwortlichen immer wieder darauf aufmerksam gemacht. Die vielen zugezogenen Familien in Freising benötigen schließlich nicht erst seit heute einen Betreuungsplatz.

Löblich ist es, wenn die Stadt dann reagiert und Räume anbietet. Warum sie dann aber zurückrudert, sich auf ein laufendes Verfahren beruft, die baurechtlichen Probleme nicht erklären will und keinen Zeitpunkt für eine Lösung in Aussicht stellt, das ist ärgerlich. Dieses Verhalten steht auch im Widerspruch zu der Aussage, das Projekt sei der Stadt ein echtes Anliegen. Denn die Mitarbeiter des Tageselternzentrums tappen im Dunkeln und können nur hoffen, dass das Problem bald gelöst wird. Transparente Kommunikation sieht anders aus.

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