Kinder- und Jugendliteratur:Abenteuer mit der Hexe Lindenbart

Zwei Freisinger Familien produzieren Hörspiel für Kinder

Von Maximilian Dyckerhoff

Freising - "Die Hexe Lindenbart" nennt sich ein neues Hörspiel für Kinder, das von zwei Familien aus Freising produziert wurde. Die vierjährige Annika Luksch entdeckte beim Spazierengehen mit ihrem Papa Florian Sieber ein Häuschen im Wald und rief sofort aus: "Da wohnt die Hexe Lindenbart". Und die ging den beiden dann nicht mehr aus dem Kopf. Florian Sieber und sein Kollege Marcus Klare, beide arbeiten für das Fernsehen, fantasierten lange an aufregenden Abenteuern und schrägen Figuren herum und gemeinsam mit der Journalistin Martina Schaeffer haben sie das Ganze dann aufgeschrieben, ausgebaut und obendrein mit Liedern garniert. Ideal, denn Klare ist auch Komponist.

Entstanden ist schließlich ein zeitgenössisches Märchen, in dem zwar Protagonisten aus altbekannten Märchen wie "Das tapfere Schneiderlein" und "Hänsel und Gretel" auftauchen. Die aber haben sich den modernen Zeiten angepasst. Alles an diesem Hörspiel, außer dem CD-Cover, stammt aus eigener Produktion. "Unser Hörspiel zielt auf die Gruppe von Kindern zwischen fünf bis zwölf Jahren ab. Wichtig waren uns auch die Komponenten Natur und Nachhaltigkeit. Darum ist die Verpackung zu 100 Prozent aus wiederverwendbaren Materialen", erläutert Sieber. Man wolle allerdings nicht mit erhobenem Zeigefinger Kindern und Jugendlichen den Umweltschutz einbläuen, sondern durch das Hörspiel zum Nachdenken anregen. Das Besondere sei auch, dass es keinen Erzähler gebe, sondern das Geschehen nur durch Erzählungen der Protagonisten entstehe, also nur durch direkte Rede. "Wir haben lustige und komische Elemente in das Hörspiel eingebaut. Eine Hexe mit Blähungen oder ein Schneiderlein, das mit seinem überspitzten italienischen Akzent nicht ganz ernst zu nehmen ist". Um die Jungs zu erreichen, die ja manchmal mit zwölf Jahren ein Hörspiel schon ziemlich uncool fänden, werde zwischendurch im Stück auch mal gerappt, so Sieber. Hauptfiguren in dem Hörspiel sind die beiden Kinder Anna und Paul, die sich im Wald verlaufen und in einem Fantasiewald landen. Nach Einbruch der Dunkelheit entdecken die beiden das Haus der Hexe Lindenbart. Im Laufe ihrer Reise treffen sie noch viele andere Figuren, wie einen vergesslichen alten Baum oder den russischen Raben Igor.

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Das ist die Hexe Lindenbart mit dem russischen Raben Igor, der sie ständig ermahnt.

(Foto: privat)

"Wir gehen den harten Weg, indem wir die Produktionskosten für das Hörspiel aus eigener Tasche finanzieren", so Sieber. Doch die bisherige Resonanz sei ermutigend und die zweite Folge bereits geschrieben. "Wir sind schon dabei, sie aufzunehmen", meint Sieber. Es sei nicht immer leicht, die Zeit für ein solches Projekt in der Freizeit zu finden, besonders mit Familie. Sollte sich die erste Ausgabe gut verkaufen und großer Beliebtheit erfreuen, könnte sich Sieber auch vorstellen, die nächsten Folgen mit professioneller Hilfe zu produzieren.

Die Lindenbart-CD "Willkommen im Märchenwald" ist jetzt im Shop auf www.lindenbart.de oder im ausgesuchten Fachhandel erhältlich, der MP3-Download des Hörspiels außerdem bei iTunes und Amazon. Die CD hat eine Spielzeit von 54 Minuten, ist in 18 Einzeltitel unterteilt. Weitere Infos gibt es unter www.lindenbart.de oder bei Facebook unter facebook.com/lindenbart.

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