Keine Koppelung mit Gleisarbeiten:Viel zu wenig Zeit

Keine Koppelung mit Gleisarbeiten: Anfragen, Sondierungen und Proteste zur Barrierefreiheit des Echinger S-Bahnhofs hat das Rathaus schon in mehreren Aktenordnern gesammelt.

Anfragen, Sondierungen und Proteste zur Barrierefreiheit des Echinger S-Bahnhofs hat das Rathaus schon in mehreren Aktenordnern gesammelt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Bahn sieht keine Chance für einen Baubeginn der Unterführung im nächsten Jahr. Sie geht von einem Vorlauf von mindestens zwei Jahren aus. Echinger Rathaus will bis September konkrete Pläne und Kostenprognosen vorlegen

Von Klaus Bachhuber, Eching

Während die Deutsche Bahn die Zugstrecke zwischen München und Freising stilllegt, um oben die Gleise zu erneuern, nutzt die Gemeinde Eching diese Zeit, um unten eine Unterführung für die Bahnhofstraße zu graben: Diese einmalige Chance ist wohl vertan. Denn die Bahn hat es gegenüber der Gemeindeverwaltung kategorisch ausgeschlossen, dass eine Koppelung der Bauarbeiten im Sommer 2018 noch machbar wäre. Die nötigen Planungs- und Genehmigungsarbeiten könnten mit einer so geringen Vorlaufzeit niemals erledigt werden, ist man bei der Bahn überzeugt. Jetzt will der Echinger Gemeinderat nach der Sommerpause neu beraten, wie man dann mit den schon Jahre schlummernden Unterführungsplänen umgeht.

Oft werde man die Chance nicht bekommen, eine Bahnunterführung nicht bei laufendem Zugbetrieb bauen zu können, sondern während einer wochenlangen Streckenstilllegung, hatte die CSU argumentiert und für die von der Bahn eingeplante Streckensanierung 2018 parallel den Bau einer Unterführung gefordert. Diese Verbindung zwischen Bahnhof- und alter Günzenhausener Straße als Verbindung zwischen den Ortsteilen diesseits und jenseits der Bahn sowie als neue Erschließung der Bahngleise war ohnehin seit langem eine Planungsvision im Rathaus.

Obwohl die Idee schon so alt ist, war sie bislang allerdings offenbar nicht ausreichend vorbereitet. Denn die vorliegenden Pläne der Gemeinde, auf die nun aufgebaut werden sollte, sind für die Bahn ein Muster ohne Wert. Um Bahngrund zu überplanen, sei eine Vereinbarung mit der Bahn zwingend, wurde der Gemeindeverwaltung nun beschieden, und ebenso ein Verfahren nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz, das bei günstigstem Verlauf mindestens zwei Jahre dauern werde. Dazu kommt, dass die Gemeinde besitzt noch nicht einmal allen nötigen Grund besitzt, der nach den ersten Planskizzen für eine Unterführung nötig wäre - und Grundabtretungen sind bei Plänen des Rathauses traditionell ein heikler Punkt in Eching.

Andererseits habe die Bahn auch versichert, dass ein Unterführungsbau bei laufendem Betrieb nicht drastisch andere Bedingungen bedeute, berichtete Bürgermeister Sebastian Thaler im Gemeinderat. In Unterschleißheim beispielsweise ist vor zwei Jahren eine Straßenunterführung bei laufendem Bahnbetrieb errichtet worden. An den Kosten werde sich die Bahn allerdings nicht beteiligen, da die Unterführung nicht ihre Aufgabe, sondern ein Sonderwunsch der Gemeinde sei.

All diese Vorgaben werde die Gemeindeverwaltung nun noch einmal aufbereiten und mit Kostenschätzungen und Zeitplänen hinterlegen, kündigte der Bürgermeister an. Im September wird der Gemeinderat dann darüber entschieden, ob das Projekt Bahnunterführung weiter verfolgt werden soll.

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