Kandidatencheck auf dem Eis:Ein bisschen verwackelt

Bei der OB-lympiade des Fördervereins zeigt sich, dass der künftige Freisinger Oberbürgermeister möglicherweise nicht Schlittschuh fahren kann

Kerstin Vogel

Wäre es eine wichtige Qualifikation für einen Oberbürgermeister, Schlittschuh fahren zu können, dann müssten die Freisinger am 11. März auf jeden Fall Helmut Priller wählen. Während seine Kontrahenten am Samstagabend bei der "OB-lympiade" auf dem Eisplatz in der Luitpoldanlage mehr schlecht als recht über das Eis wackelten, zeigte der ÖDP-Kandidat mit Unterstützung vor allem seines Bruders Stefan, wie man sich sicher auf Kufen bewegt - und dabei auch noch cool aussieht: In schicken weißen Windblousons mit Werbeaufschrift war das Team der Ökodemokraten auf jeden Fall unübersehbar. Dass man auch mit hochhackigen Stiefeln Eisstock-Schießen kann, diesen Beweis konnte Gabriela Priller am Ende dann aber doch nicht so ganz überzeugend abliefern . . . Drei Disziplinen hatte sich der Förderverein Eisstadion für den von ihm ausgerufenen sportlichen Wettbewerb der OB-Kandidaten ausgedacht, allerdings hatten nur sechs der sieben Bewerber ein Team gestellt: Linken-Kandidat Daniel Wilke war nicht erschienen. Los ging es mit dem Eisstockschießen, wobei sich herausstellte, dass auch dieser Sport besser kein Wahl-Kriterium sein sollte: Bei Eva Bönig (SPD) und Tobias Eschenbacher (FSM) "verhungerte" der Stock auf halber Strecke, Sebastian Habermeyer (Grüne) und Benno Zierer (FW) schafften es zwar, das Sportgerät weit genug über das Eis zu schießen, Punkte trafen sie allerdings auch nicht. Rudi Schwaiger (CSU) zielte mehr auf Moderator Alexander Nadler, dafür zerstörte ein weiteres Mitglied des CSU-Teams bei seinem Versuch gleich den Eisstock. Schwaiger trug im Übrigen eine Profi-Montur, die ihn via Aufschrift auf dem Rücken als "Peter" auswies - möglicherweise eine Art Tarnung im Fall sportlichen Misserfolgs. Richtig schwierig wurde es bei Spiel zwei. Die Kandidaten sollten mit Eishockey-Schläger und Puck auf das Tor zuzufahren und ein solches erzielen - obwohl ein Torwart des SEF den beim Eishockey ohnehin recht kleinen Kasten nahezu vollständig versperrte. Einen Versuch mussten alle Aspiranten auf den Chefsessel in der Stadt unternehmen - auch wenn Eva Bönig und Benno Zierer dafür auf die Schlittschuhe verzichten durften. Um die Punkte wurden anschließend jeweils zwei Team-Mitglieder ins Rennen geschickt - wobei sich herausstellte, dass CSU und Grüne hier jeweils recht geschickt auf dem Eis agierende junge Männer aufgetrieben hatten. Geholfen hat es ihnen nicht - "Top-Scorer" wurde in dieser Disziplin Tobias Eschenbacher. Der trat mit seiner Frau Nergiz selber an und schloss seine zwei Versuche tatsächlich mit zwei Toren ab - wiewohl der Anlauf auch hier als leicht verwackelt bezeichnet werden musste. Andererseits hatten Eschenbachers Fans als einzige eine Kuhglocke zum Anfeuern dabei, möglicherweise machte das den Unterschied aus. Beim dritten Teil der OB-lympiade - einem Slalom auf Schlittschuhen mit Schläger und Puck - ging es dann um Geschicklichkeit und Tempo, wobei es die meisten Kandidaten auch hier vorzogen, ihre Teammitglieder ins Rennen zu schicken. Familienmitglieder waren da bei Bönig und Zierer beispielsweise gefragt, aber in beiden Teams durften auch Stadtratskollegen ran: Norbert Gmeiner, der für die SPD tatsächlich einiges Können zeigte, und Karl Heinz Freitag für die Freien Wähler. Letzterer kann zwar auch nicht Schlittschuhlaufen, wie sich erwies. Dafür ist er - ohnehin kein kleiner Mensch - auf Kufen ein echter Riese, was ihm wegen der enormen Fallhöhe durchaus Sorgen bereitete. Den Vorteil, von da oben natürlich einen besseren Überblick über das Geschehen zu haben, hat er möglicherweise gar nicht wahrgenommen - jedenfalls sind die Freien Wähler am Ende nur Dritte geworden. Platz zwei teilten sich Grüne, SPD und CSU - und den Sieg holte: die Freisinger Mitte. Team Priller muss für einen Sieg weiter auf die OB-Wahl hoffen, an diesem Tag bildete die ÖDP das Schlusslicht.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: