- Für den gewünschten Umbau der Freisinger Hauptstraße in eine "Begegnungszone" sieht es gut aus. Speziell an den Eingängen zur Altstadt muss dringend etwas geschehen, die Moosach-Öffnung ist noch nicht vom Tisch - und ansonsten liegt die Stadt Freising mit der Umsetzung ihrer neuen Innenstadtkonzeption voll im Zeitplan: Das ist die Botschaft, die die Stadtspitze und das Freisinger Innenstadtmanagement am Montag an die Bürger übermittelt haben. Neu hinzukommt nun noch ein Stadtentwicklungsplan, an dessen Entstehung sich die Freisinger in den kommenden Wochen beteiligen sollen.
So ein bisschen wollten die Verantwortlichen, allen voran Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, am Montag wohl dem Eindruck bei den Bürgern entgegentreten, dass die Umsetzung der Innenstadtkonzeption ins Stocken geraten sei. Natürlich seien aktuell nur die "Wanderbäume" sichtbar, die in ihren roten Pflanztrögen seit Monaten durch die Stadt gezogen werden und tatsächlich die Diskussion um eine dauerhafte Begrünung der Innenstadt neu angefacht haben. Doch im Hintergrund laufe sehr viel mehr, wie Eschenbacher am Montag sagte: "Wir liegen voll im Plan, auch wenn noch nichts zu sehen ist."
So kümmert sich das im April beauftragte Innenstadtmanagement neben der Aktion mit den Bäumen etwa um eine einheitliche Beschilderung der Geschäfte in den Nebenstraßen. Die Händler auf dem Freisinger Wochenmarkt sollen künftig gemeinsam werben und dafür ein eigenes Logo erhalten. Für die geplanten baulichen Maßnahmen in der Innenstadt aber brauche es Vorarbeiten, wie Stadtkämmerin Mathilde Hagl am Montag betonte. Inzwischen sei ein Büro beauftragt worden, Machbarkeitsstudien für den Umbau der Hauptstraße und die Gestaltung der Zugänge in die Innenstadt anzufertigen, ergänzte Gerald Baumann vom Stadtplanungsamt. Die notwendige bessere Anbindung nach Lerchenfeld werde von der Verwaltung selber untersucht. Auch das gewünschte Parkhaus im Westen werde geprüft.
Erste Zwischenergebnisse sollen dem Planungsausschuss am 17. Oktober präsentiert werden - und diesem Termin mochte Eschenbacher am Montag auch nicht vorgreifen. Auf jeden Fall seien "wirkliche Defizite" festgestellt worden, sagte er. Wie denen zu begegnen sei, müsse der Stadtrat vor den Haushaltsberatungen für das kommende Jahr festlegen. Mit einem Baubeginn sei dann allerdings auch noch nicht zu rechnen, so Eschenbachers Einschätzung: 2013 werde man wohl den Architektenwettbewerb und die Feinplanung durchführen, bevor es 2014 dann losgehen könne.
Ähnlich wie bei der Innenstadtkonzeption soll auch das neue Stadtentwicklungskonzept "Step 2030" gemeinsam mit den Bürgern erarbeitet werden. Ziel sind mittel- und langfristige Visionen und Projekte für die Zukunft der Stadt Freising, die auch Eingang in den Flächennutzungsplan finden sollen. Themen sind unter anderem die Demografie, Natur und Landschaft, Wohnen, Gewerbe, Verkehr, städtebauliche Qualitäten, Soziales, Infrastruktur, Hochschulen sowie Lärm- und Klimaschutz. Auf der Internetseite der Stadt werden von sofort an Informationen und Arbeitsergebnisse veröffentlicht.
Aktuell geht es in einer ersten Phase um eine Bestandsanalyse, die von fachlicher Seite bereits abgeschlossen wurde. Die Ergebnisse sollen den Bürgern nicht nur im Internet, sondern auch bei einer Bürgerversammlung am Dienstag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr im Asamsaal vorgestellt werden. Am Tag darauf werden die wichtigsten Ergebnisse zudem in einer Ausstellung präsentiert. Ein Fragebogen soll es den Bürgern ermöglichen, ihre Meinung zu den verschiedenen Themen zu äußern. Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, 17. Oktober, um 13 Uhr durch Eschenbacher im Verwaltungsgebäude an der Amtsgerichtsgasse 6. Sie läuft bis zum 9. November und soll "den fachlichen Blick der Planer um die Sicht der Bürger erweitern", wie Susanne Bauer vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum am Montag erklärte. KERSTIN VOGEL