In Kunst und Spaß verpackte Botschaft:Und das ist gut so

In Kunst und Spaß verpackte Botschaft: Ganz nebenbei lernen die Anwesenden beim Theater Eukitea auch noch, was sich mit einem hölzernen Rahmen alles anstellen lässt.

Ganz nebenbei lernen die Anwesenden beim Theater Eukitea auch noch, was sich mit einem hölzernen Rahmen alles anstellen lässt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Das Theater Eukitea begeistert die Hallbergmooser Grundschüler und sensibilisiert ganz nebenbei für das Thema Mobbing

Von alexandra Vettori, Hallbergmoos

"Gut so", heißt das Theaterstück der Truppe Eukitea, das sich die Zweit- und Drittklässler der Hallbergmooser Grundschule am Donnerstag angesehen haben. Vom ersten Augenblick an ziehen die Schauspieler Kathrin Müller und Giorgio Buraggi das Publikum in ihren Bann, wenn sie mit Tempo, Spaß und flotter Musik die Situation von Ben und Anna mimen, von denen die anderen Kinder annehmen, dass sie verliebt seien, "sogar mit Küssen - Iiiih!".

Durch zwei hölzerne Türrahmen geleiten die Akteure die Kinder in die Welt der kleinen Sticheleien und zeigen, wie der Weg hin zur Lösung des Konflikts, hin zu Empathie, verläuft. Denn, so singen die beiden Mimen aus Augsburg: "Es ist gut so, wie ich bin, gut so, wie du bist." Das ist die Botschaft, die das Theater Eukitea unter das junge Volk bringt: "In jedem von uns steckt eine ganze Welt." Speziell für Grundschüler hat die Gruppe das Thema Mobbing aufbereitet und sorgt so schon bei den Kleinen für eine Sensibilisierung.

Rudolf Weichs, Leiter der Hallbergmooser Grund- und Mittelschule, ist an diesem Vormittag auch in der Aula dabei. Schon vor einigen Jahren war die Theatergruppe im Haus, damals mit einem Stück für die Älteren. Dass jetzt auch die Grundschüler in den Genuss der in Kunst und Spaß verpackten Botschaft kommen, hat er der Sparda Bank zu verdanken. Sie holt das interaktive und mobile Theater an bayerische Schulen, unterstützt vom Gewinn-Sparverein, der mit einer Spende von 38 500 Euro jetzt elf Grundschulen die Teilnahme ermöglicht hat. Weichs betont, dass an seiner Schule nicht mehr oder weniger Mobbing vorkomme als überall anders auch. "Das sind ultravereinzelte Fälle", sagt er. Das Theaterstück sei als Prävention zu verstehen. "Da geht es um das Ich-Gefühl, darum, Selbstvertrauen zu stärken, denn dann werde ich gar nicht erst zum Mobbing-Opfer." Es sei nötig, den Kindern Techniken mit auf den Weg zu geben, die sie anwenden können, wenn sie das Gefühl haben, alle hackten auf ihnen rum. Es sei bekannt, dass vor allem Kinder, die nicht in ihrer seelischen und psychischen Widerstandsfähigkeit gefördert wurden, eher zu Mobbing-Opfern würden.

Auch Schauspielerin Kathrin Müller betont, dass es in dem Stück um das gute Zusammenleben gehe und ein positiver Ansatz verfolgt werde. Mit ihrem Partner tourt sie regelmäßig durch Bayern. Eukitea hat aber auch noch eine Filiale in Berlin, die den Norden der Bundesrepublik abdeckt. Die Nachfrage, sagt Müller, steige: "Bei Eltern und Schulen gehen die Türen da zunehmend auf." Den hingerissenen Erst- und Zweitklässlern in der Hallbergmooser Schulaula ist all die Theorie an diesem Morgen herzlich egal. Sie hängen an den Lippen der Schauspieler und juchzen, als diese mit ihren Türrahmen wahre Akrobatikstückchen hinlegen. Und wenn die Musik so richtig los fetzt, würden sie am liebsten mitmachen. Doch dafür sind einfach zu viele strenge Lehrerinnen mit im Publikum.

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