Im Umgang mit Flüchtlingen:Hemmschwellen abbauen

Bürgermeister rät zu Engagement in den Helferkreisen

Die ersten Erfahrungen machen Mut: Beim TSV Neufahrn treiben Asylbewerber inzwischen in mehreren Abteilungen Sport. Sie trainieren Tang Soo Do und Trampolin und sind regelmäßig im Fitnessraum. "Die sind ganz begeistert, und es läuft reibungslos", berichtete Vorsitzender Jakob Nagl in der jüngsten Sportbeiratssitzung. Mit Interesse hören das nicht zuletzt die Vertreter des FC Neufahrn, dessen Anlage sich ebenfalls in der Nähe der künftigen Traglufthalle für bis zu 300 Flüchtlinge befindet. Offenbar gebe es in diesem Zusammenhang durchaus Befürchtungen von den Eltern, deutete Sportreferentin Manuela Auinger an. Zugleich warb sie im Sportbeirat dafür, Hemmschwellen und Bedenken abzubauen.

Bürgermeister Franz Heilmeier empfahl allen, die mit Flüchtlingen Ängste verbinden, im Helferkreis mitzuarbeiten. Dort könne man direkt erleben, dass die Asylbewerber vor allem die Sprache lernen, sich nützlich machen und arbeiten wollten. So könne man "gute Erfahrungen den Befürchtungen entgegensetzen", ist der Rathauschef überzeugt. Möglicherweise seien unter den Flüchtlingen auch Sportler, die sich als Trainer engagieren wollen, überlegte er. Dann könnte daraus erst recht eine "Win-Win- Situation" entstehen.

Die Traglufthalle soll möglichst schon im November, spätestens aber im Dezember auf dem Trainingsplatz westlich des Stadions aufgebaut werden. Das Areal werde momentan vor allem von Schulen genutzt und von externen Vereinen angemietet, berichtete Toni Campos vom Freizeitpark. Auch weiche man dorthin aus, wenn das Stadion bei ungünstigen Witterungsbedingungen eher geschont werden soll. Nun verpachtet die Gemeinde beziehungsweise das Kommunalunternehmen Freizeitpark die Fläche an den Landkreis. Aktuell liege der Vertrag bereits beim Landratsamt, erklärte der geschäftsführende Freizeitpark-Vorstand Hans Mayer.

Mit der Traglufthalle sollte es sich auch verhindern lassen, dass der Landkreis im Winter in Neufahrn auf eine Turnhalle zurückgreifen müsse, hofft Bürgermeister Heilmeier. Eben diese Frage hatte auch den FCN-Vorsitzenden Hans-Peter Pohle umgetrieben. Schließlich plane man bereits Fußballturniere, für die dann auch Preise und Lebensmittel angeschafft würden, erklärte er. Wenn dann wegen einer anderweitigen Hallenbelegung abgesagt werden müsse, würde das den Verein schon vor Probleme stellen.

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