Freising und die Bundestagswahl:Johannes Huber wird Kandidat der AfD

Freising und die Bundestagswahl: Johannes Huber, der Kandidat der Alternative für Deutschland im Kreisverband Freising-Pfaffenhofen für die Bundestagswahl im kommenden September.

Johannes Huber, der Kandidat der Alternative für Deutschland im Kreisverband Freising-Pfaffenhofen für die Bundestagswahl im kommenden September.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der 30-jährige Finanzbuchhalter setzt sich bei Nominierung des AfD-Bundestagskandidaten gegen zwei Konkurrenten durch.

Von Alexandra Vettori, Aufham

Johannes Huber heißt der Kandidat der Alternative für Deutschland (AfD) im Kreisverband Freising-Pfaffenhofen für die Bundestagswahl im kommenden September. Die 26 anwesenden, stimmberechtigten Mitglieder wählten den 30-jährigen Nandlstädter bei der Aufstellungsversammlung am Samstag im Aufhamer Gasthaus Weiß mit großer Mehrheit. Dabei gab es sogar drei Kandidaten. Neben Huber, der bereits als stellvertretender Vorsitzender im Kreisverband tätig ist, stellten sich auch Tobias Teich und Victor Györög-Chang zur Wahl. Letztlich machte Huber mit 19 Stimmen das Rennen, gefolgt von Teich mit neun Stimmen und Györög-Chang, für den keiner votierte.

Auf 77 Mitglieder ist der AfD-Kreisverband Freising/Pfaffenhofen angewachsen, seit er sich im Februar vergangenen Jahres gegründet hat. Vorsitzender Bernhard Kranich schwor die Anwesenden am Samstag auf das zentrale Ziel ein: "Uns geht es darum, Recht und Ordnung wieder zu ihrem Recht zu verhelfen." Ansonsten ging es bei der Versammlung der AfD weniger um Grundsätzliches, man konzentrierte sich ganz auf die Kandidatenwahl, die von Wolfgang Wiehle vom AfD-Bezirksverband Oberbayern geleitet wurde. Mit Johannes Huber und Tobias Teich standen vorab bereits zwei Kandidaten fest, Victor Györög-Chang stieß kurzfristig dazu.

Bei einer Vorstellungsrunde konnten sich die Anwesenden ein Bild von den Kandidaten machen, danach durften sie an jeden fünf Fragen stellen. Überraschungskandidat Györög-Chang, 31-jähriger Unternehmer, stieß dabei schon am Anfang auf unwilliges Gemurmel, als er seine Sympathie für den aus der AfD ausgeschiedenen Bernd Lucke erwähnte. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Johannes Huber hatte da bessere Karten. Der 30-jährige Finanzbuchhalter aus Nandlstadt hat bereits beim Aufbau des Kreisverbands mitgewirkt und ist daher ein bekanntes Gesicht. Die Liebe zur Heimat sei seine Antriebskraft, führte Huber aus und betonte, die Europawahl biete eine gute Vorlage für die anstehende Bundestagswahl. Als seine politischen Ziele nannte Johannes Huber mehr direkte Demokratie, bundesweite Volksabstimmungen, eine echte Trennung von Staat und Kirche und als Sofortmaßnahme die Aufhebung der Russland-Sanktionen, um Schaden von der bayerischen Wirtschaft abzuwenden. Die AfD sei "die neue liberale, konservative und patriotische Kraft." Was das zu erwartende Wahlergebnis anbelange, erklärte er, "gibt es auch die Möglichkeit, Direktmandate zu gewinnen, wir müssen nur nach Landshut schauen".

Tobias Teich, 33-jähriger Versicherungsmakler aus Geisenfeld, nannte Rechtsstaatlichkeit und direkte Demokratie als politische Ziele. Er sprach sich dafür aus, die verschiedenen Strömungen in der AfD zu vereinen. Unterschiedliche Positionen sollten innerparteilich diskutiert werden, anstatt sich öffentlich anzufeinden. "Die AfD hat einen liberalen und einen konservativen Flügel, ich zähle mich zu den Konservativen, aber ich bin für Vielfalt." Nachdem sich die Mehrheit für Huber entschied, wird der AfD-Kreisverband nun mit ihm in den Wahlkampf ziehen. Die Vorbereitung hat schon begonnen. Gleich nach der Aufstellungsversammlung hielt das Wahlkampf-Team seine erste Sitzung ab.

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