Hunderennen bei CaniFit:Hecheln für den guten Zweck

Bei einem Gaudi-Wettkampf können sich 70 Vierbeiner richtig austoben - und Herrchen rennt manchmal sogar mit, was für ein Spaß. Die Einnahmen kommen dem Bau des Tierheims in Neufahrn zugute

Von Maximilian Gerl

Hunderennen bei CaniFit: Bobtail Jasper - unterwegs mit wehendem Fellkleid

Bobtail Jasper - unterwegs mit wehendem Fellkleid

(Foto: Marco Einfeldt)

Etwas verwirrt schaut der Golden Retriever ja schon drein. Sein Herrchen neben ihm will ihn zwar gerade zu einem Wettlaufen animieren, aber was sich links und rechts von der Strecke abspielt, sieht einfach ungleich interessanter aus. Die vielen Menschen! Und erst die vielen Hunde, die sie mitgebracht haben! Kurzerhand beschließt der Golden Retriever, das Rennen abzukürzen - und versucht, zu seinen hechelnden Freunden auf der anderen Seite der Rennbahn zu springen.

Die meisten Hunde hingegen hatten gegen so ein Wettrennen gar nichts einzuwenden. Um die 70 Tiere nahmen am Hunderennen des Freisinger Hundevereins CaniFit am Sonntag teil. Auf zwei voneinander abgegrenzten Bahnen von etwa 70 Meter Länge wetteiferten immer zwei Hunde um den Sieg - natürlich lautstark angefeuert von ihren Besitzern, die entweder neben ihren Lieblingen herlaufen oder sie im Ziel erwarten konnten. Um Chancengleichheit zu gewährleisten, wurden die Hunde je nach Größe in eine von drei Gruppen eingeteilt. Senioren durften unabhängig davon in einer eigenen Kategorie starten.

Die knapp zwei Jahre alte Amy ging in der Midi-Klasse zwischen 35 und 50 Zentimetern an den Start. "Schnell ist sie schon", sagte Petra Schmitt, die ihrer weißen Parson Russel-Hündin durchaus Siegchancen einräumte: Immerhin laufe Amy auch immer dem Fahrrad hinterher, sei also gut im Training.

An der Strecke sammelten sich indes die Zuschauer. Wie es sich für ein Hunderennen gehörte, blieben Wetten nicht aus. "Was glaubst du, wer gewinnt: der Weiße oder der Braune?", war ein Satz, der entsprechend oft in unterschiedlichen Farbkombinationen fiel. In besagtem Fall gewann übrigens eindeutig nicht der Braune, ein Labrador namens Rocky, der sich stattdessen seinem Konkurrenten mit ein, zwei Schnauzenlängen Abstand geschlagen geben musste. "Normalerweise ist er schneller", versicherte Anne Steinkühler, die bei ihrem Hund eine leichte Unkonzentriertheit wahrgenommen haben will - vielleicht sei er vor seinem ersten großen Rennen einfach zu nervös gewesen.

Auch manch anderer Hund zeigte sich sichtlich unkonzentriert und kehrte schon mal auf halber Strecke wieder um, wenn er sein Herrchen nicht im Ziel ausmachen konnte. Meistens preschten die Vierbeiner aber mit einer Geschwindigkeit ins Ziel, dass man der Rennleitung durchaus ein paar Laserpistolen statt der Stoppuhren gewünscht hätte. Ebenfalls wie ein Wirbelwind überquerte die dreijährige Sheila die Ziellinie. Dort fand der schwarz-weiße Australian Sheppard sogar noch genug Energie für ein Seilspiel mit Frauchen Helga Rosella. "Die ist immer so schnell", versicherte diese. Regelmäßig gingen die beiden gemeinsam laufen, "Berg rauf, Berg runter", das brauche Sheila einfach.

Egal wie schnell: Im Ziel durften sich alle Hunde über ein Leckerli und jede Menge Streicheleinheiten freuen. Und auch für ihre Besitzer ging es an diesem Sonntag um mehr als nur um den Sieg: Denn der Tagesgewinn aus dem Rennen für die Hunde und dem Kuchenverkauf an die Menschen soll nun dem Tierschutzverein für den Bau eines Tierheims gespendet werden. So blieb selbst dem Golden Retriever, der aus der Rennbahn sprang, und seinem Herrchen die Gewissheit, heute eine gute Tat vollbracht zu haben. Zusammengkommensind übrigens immerhin 500 Euro allein an Spenden, dazu kommen noch die Einnahmen aus dem Kuchenverkauf, der noch errechnet werden muss.

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