Hoher Energieverbrauch:Wärmepumpe senkt Kosten um zwei Drittel

Bachelor-Arbeit untersucht Möglichkeiten, das Moosburger Freibad wirtschaftlich zu betreiben

Die Stadt Moosburg will ihr Freibad sanieren. Wann und wie das geschehen soll, steht noch nicht genau fest. Ideal - und das würde auch dem Wunsch vieler Badegäste entsprechen - wäre es, wenn auf dem Gelände auch noch ein Hallenbad entstehen würde. Denn das existierende ist bereits in die Jahre gekommen. Wie das Ganze wirtschaftlich über die Bühne gehen könnte, das hat Christian Maierbeck, frisch gebackener Absolvent der Landshuter Fachhochschule, in seiner Bachelor-Arbeit untersucht. Zugrunde lagen ihm zwei Varianten: eine mit und eine ohne Hallenbad. Sein Fazit: Was den Energieverbrauch betrifft, lässt sich dieser in der Ersteren bis zu 67 Prozent reduzieren.

Das Moosburger Schwimmbad stammt im Prinzip aus den Dreißigerjahren, wenngleich es natürlich mehrmals saniert wurde. Der Energieverbrauch entspricht nicht mehr den heutigen Vorgaben. Der Moosburger Stadtrat hat sich in der Vergangenheit bereits den Kopf zerbrochen, wie das Freibad auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden kann. Im Schwange ist bedingt durch den Einbau eines Stegs eine Verkleinerung der Wasseroberfläche, was per se schon eine Energieersparnis bedeutet.

Maierbeck, der in einem Betrieb in Buch am Erlbach arbeitet, der auch auf den Baderbau und deren Sanierung spezialisiert ist, hat bei seinem jetzigen Arbeitgeber angefragt, ob er bei ihm seine Bachelorarbeit machen könne. Dabei bot sich die Erneuerung des Freibads an. Moosburgs Bürgermeisterin Anita Meinelt sprach in diesem Zusammenhang während eines Pressegesprächs von einer "Win-win-Situation": Maierbeck habe seine Abschlussarbeit schreiben können und die Stadt habe eine kostenlose Vorplanung für die Freibadsanierung erhalten.

Der Fachhochschulabsolvent kommt in seiner Expertise zu dem Schluss, dass "ein schlüssiges Gesamtkonzept mit einer Wärmepumpe als Grundversorgung und einem zusätzlichem Gaskessel zur Spitzenabdeckung erreicht wird". Praktisch ist dabei, dass der Mühlbach gleich in unmittelbarer Nähe des Schwimmbads vorbeifließt. Aus diesem könne Wärme zum Beheizen des Wassers gewonnen werden, argumentiert Maierbeck. Damit erfüllt er eine seiner persönlichen Zielsetzungen: Energie aus einer regenerativen Quelle zu gewinnen. Zusätzlich könnte eine Fotovoltaikanlage Strom erzeugen, der dann direkt am Ort verbraucht wird. "Besser geht es nicht", lobte Bauingenieur Harald Kienlein vom Ingenieurbüro Hausmann und Rieger. Der Energieverbrauch sinkt in diesem Fall um 67 Prozent im Vergleich zum jetzigen Aufwand. Die Kosten für die Sanierung des Freibads sind mit vier Millionen Euro veranschlagt. Die Wärmepumpe würde etwa 160 000 Euro kosten, die Fotovoltaik-Anlage würde mit ungefähr 42 000 Euro veranschlagt. Die Amortisationszeit beträgt etwa sieben Jahre, was den Kostenaufwand nach Ansicht von Maierbeck rechtfertigt. Falls der Stadtrat sich für den Neubau eines Hallenbads entschließt, soll der Komplex mit einem Blockheizkraftwerk ausgestattet werde. Die Baukosten für das Hallenbad allein taxiert Maierbeck auf drei Millionen Euro.

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