Hoffnung auf weniger Staus in der Stadt:Spatenstich für Nordostumfahrung

Baustelle für die Westtangente

Der Trassenverlauf der Westtangente ist zu erkennen. Am 4. Oktober starten auch die Arbeiten für den Bau der neuen Nordostumfahrung von Freising.

(Foto: Lukas Barth)

Am kommenden Dienstag geben die Verkehrsminister Bayerns und des Bundes den Startschuss für die neue Umgehungsstraße. Zusammen mit der Westtangente soll sie ab 2020 Freisings Verkehrsinfarkt kurieren

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die Westtangente ist bereits im Bau und zwar so, dass es an verschiedensten Stellen der insgesamt 3560 Meter langen Umfahrungsstrecke zwischen Thalhauser und Münchner Straße ordentlich "staubt, lärmt und wuselt", wie die Stadt Freising meldet. Am kommenden Dienstag, 4. Oktober, nun wird der Bau der zweiten Freisinger Umgehungsstraße in Angriff angenommen, von der man sich ebenfalls eine erhebliche Verkehrsentlastung in Freising erhofft: Die Nordostumfahrung. Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann wird an diesem Tag gemeinsam mit dem Bundesverkehrsminister Johannes Dobrindt den symbolischen Spatenstich vollziehen.

Stattfinden wird der Akt an der geplanten Brücke über die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Altenhausen und Jaibling. Dieses Bauwerk soll auch als Erstes umgesetzt werden. Mit den Vorbereitungen für den Bau hatte das Staatliche Bauamt Freising bereits Anfang September begonnen. Nach Vermessungs- und Oberbodenarbeiten wurde die Fläche für die Baustelle eingerichtet. Zur Sicherung des Rebhuhnbestands hat man außerdem eine Ausgleichsmaßnahme umgesetzt. Läuft alles nach Plan, könnten sowohl die Westtangente als auch die Nordostumfahrung bis 2020 fertig werden. Bisher führt die Bundesstraße 301 von der Holledau mitten durch Freising und weiter Richtung A 92 und Flughafen. Das 4,2 Kilometer lange Teilstück im Osten der Domstadt wird etwa 29 Millionen Euro kosten. Südöstlich von Erlau soll die neue Tangente abzweigen, bei Marzling wird sie in die Staatsstraße 2350, die bisherige B 11, einmünden. Die B 301 als wichtige Nord-Süd-Verkehrsachse verbindet den südlichen Teil des Landkreises Kelheim und den nördlichen Teil des Landkreises Freising mit Freising, dem Flughafen und dem Großraum München. Zugleich ist die B 301 ein wichtiger Zubringer zum Flughafen München und bindet den nördlichen Landkreis Freising an die A 92 an. Dementsprechend hoch ist auch die Verkehrsbelastung in und um Freising. Im Stadtzentrum sind auf der B 301 pro Tag bis zu 26 000 Fahrzeuge unterwegs.

Bei der Freisinger Westtangente sind die Arbeiten unterdessen schon so weit fortgeschritten, dass mittlerweile reichlich überschüssiges Erdreich angefallen ist, das die Stadt den Landwirten kostenfrei anbietet. Rund 14 500 Kubikmeter Oberboden stehen zur Verfügung. Die Erde kann nach vorheriger Vereinbarung mit dem Bauunternehmen Rädlinger ab sofort kostenfrei auf der Baustelle abgeholt werden. Ansprechpartner vor Ort ist Polier Ermel, 01 71/4 95 27 70. Auch den Termin für den geplanten Tunnelbau hat man schon im Blick. Die europaweite Ausschreibung und die Prüfung der Angebote seien abgeschlossen, meldet die Stadt, schon bald könne der Auftrag vergeben werden. Die Grabungen für den Tunnelbau werde voraussichtlich im November starten. Der feierliche Anstich soll nach Aussagen von Paul Kratzer, zuständig für den Tunnelbau, aber höchstwahrscheinlich erst dann stattfinden, wenn der Boden bis zum Tunnelniveau abgetragen sei.

Der Projektleiter für den Tunnelbau will als Ansprechpartner für die Vöttinger Bürger die Hälfte seiner Arbeitszeit im Baubüro verbringen. Ein mittlerweile leer stehendes Gebäude auf einem von der Stadt Freising erworbenen Grundstück an der Bachstraße 8 wurde für diese Zwecke hergerichtet und soll bald bezogen werden.

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