"Herausragende Verdienste um die Stadt":Anwalt der sozial Schwachen

"Herausragende Verdienste um die Stadt": Als "aufgeschlossenen, einfühlsamen Menschen" bezeichnete OB Tobias Eschenbacher (links) Weihbischof Bernhard Haßlberger bei der Auszeichnung.

Als "aufgeschlossenen, einfühlsamen Menschen" bezeichnete OB Tobias Eschenbacher (links) Weihbischof Bernhard Haßlberger bei der Auszeichnung.

(Foto: Marco Einfeldt)

Freising zeichnet Weihbischof Bernhard Haßlberger anlässlich seines 70. Geburtstags mit der Bürgermedaille in Gold aus

Von Johann Kirchberger, Freising

Weihbischof Bernhard Haßlberger ist am Sonntag anlässlich seines 70. Geburtstags mit der Bürgermedaille der Stadt in Gold ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher überreichte die Auszeichnung im Renaissancehof des Döpfner-Hauses "in Würdigung seiner herausragenden Verdienste um die Stadt". Im Urkundentext heißt es, Haßlberger habe sich stets "für die Wahrung und Stärkung der Bedeutung der Stadt im Erzbistum" gekümmert, mit "offenem Herzen und erkennbarer Zuneigung" habe er sich für die Sorgen und Nöte der Menschen eingesetzt. Auch bei schwierigen Themen stehe er mit deutlichen Worten "hilfreich und wirkungsvoll an der Seite unserer Stadt".

Der gebürtige Ruhpoldinger wurde 1977 in Freising zum Priester geweiht, seit 1987 ist die Domstadt zu seiner zweiten Heimat geworden. Haßlberger war Direktor des Kardinal-Döpfner-Hauses, Rektor der Domkirche und seit 1994 "ist er unser Weihbischof", wie Eschenbacher sagte. Er habe ihn als "aufgeschlossenen, einfühlsamen Menschen mit großer sozialer Gesinnung kennengelernt, als Geistlichen, der mahnt und warnt, wenn sozial Schwache drohen, unter die Räder zu kommen".

Der OB dankte dem Jubilar auch für seinen Einsatz im Kampf gegen die 3. Startbahn und seine Teilnahme an den Schweigemärschen der Aktion Lichterzeichen. "Er kämpft an unserer Seite für die Sicherung und Bewahrung der Schöpfung" und habe sich dafür eingesetzt, dass die katholische Kirche keine Grundstücke für die 3. Startbahn verkauft hat. Eschenbacher würdigte auch die Kontakte Haßlbergers zu den Partnerstädten Freisings, die auf den historischen Wurzeln des früheren Fürstbistums beruhten. Die Freisinger, so der OB, schätzten Haßlberger, einen "herzensguten Menschen", auch als einen einfühlsamen Seelsorger und Anwalt ihrer Anliegen, als brillanten Rhetoriker, der den Ton der Menschen treffe und ihre Lebenswelt kenne. Kardinal Wetter zitierend, sagte Tobias Eschenbacher: "Er ist ein Segen für Freising".

Auch eine Delegation aus Ruhpolding nahm an der Geburtstagsfeier teil, die mit einem Festgottesdienst im Dom begonnen hatte. Vereine mit Fahnenabordnungen waren gekommen und die Rauschberger Blaskapelle aus der Heimat des Weihbischofs. Bürgermeister Claus Pichler würdigte die Verbundenheit Haßlbergers mit seiner Heimat und führte dessen gute Eigenschaften auf die Ruhpoldinger Gene zurück.

Eschenbacher überreichte ein Aquarell von Dietlinde Swienty, Alt-OB Dieter Thalhammer trug mit Helfern 70 geräucherte Würste herein. Der Jubilar bedankte sich für die Verleihung der Bürgermedaille, die ihn überrascht habe. Er glaube gar nicht so recht, dass er sie verdient habe, sagte Haßlberger, "aber ich freue mich trotzdem". Es sei gar nicht so einfach, wenn man zwei Heimaten habe. Seine Wurzeln seien in Ruhpolding, in Freising sei er "hineingewachsen". Heimat sei immer verbunden mit den Menschen, sagte er, zu den Freisingern habe er schnell ein gutes Verhältnis gefunden.

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