Herausragende Leistungen:Salomonisches Urteil

Herausragende Leistungen: Verleihung des Wissenschaftspreis der Stadt (von links): OB Tobias Eschenbacher, Dr. Carsten W. Müller (TUM), Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knaber (TUM), Dr. Christina Lehermeier (TUM) und Prof . Dr. Gustavo de los Campos (Michigan State University).

Verleihung des Wissenschaftspreis der Stadt (von links): OB Tobias Eschenbacher, Dr. Carsten W. Müller (TUM), Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knaber (TUM), Dr. Christina Lehermeier (TUM) und Prof . Dr. Gustavo de los Campos (Michigan State University).

(Foto: Marco Einfeldt)

Wissenschaftspreis der Stadt Freising geht zum ersten Mal an zwei Forscherteams

Von Peter Buchholtz, Freising

Forschungen zu genom-basierter Züchtungsselektion in der Landwirtschaft und dem Kohlenstoffkreislauf arktischer Ökosysteme sind am Dienstagabend mit dem Wissenschaftspreis Weihenstephan ausgezeichnet worden. Der Preis der Stadt Freising, der mit insgesamt 20 000 Euro dotiert ist, wurde zum fünften Mal im Rathaus verliehen.

Zum ersten Mal wurden zwei Forscherteams ausgezeichnet, bei denen es sich zudem jeweils um eine deutsch-amerikanische Forschungskooperation handelt: Christina Lehermeier vom Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der Technischen Universität München (TUM) sowie Gustavo de los Campos, Professor für Epidemiologie und Biostatistik an der Michigan State University, bekamen für ihre Forschung auf dem Themengebiet der genom-basierten Züchtungsselektion den Preis von 10 000 Euro überreicht.

"Die Jury musste auch dieses Mal eine wirklich schwierige Entscheidung treffen", sagte der Freisinger Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. "Weil es sich bei beiden Forschungsarbeiten um besonders herausragende Leistungen handelt, haben wir dieses Jahr zwei Preisträger-Teams ausgewählt."

Das zweite Team, das die Permafrostböden in Alaska untersuchte, bestand aus Carsten Müller, Lehrstuhl für Bodenkunde am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TUM und Jenny Kao-Kniffin von der Cornell University in Ithaca. Neben dem Preisgeld überreichte Tobias Eschenbacher einen Korbiniansbären mit der Bitte an die deutschen Preisträger, ihren Teampartnern die Bedeutung zu erklären.

Mit dem Wissenschaftspreis möchte der Stadtrat unterstreichen, dass sich Freising ausdrücklich mit dem Lehr- und Forschungszentrum identifiziere. "Wir sind stolz darauf, dass Freising die Heimat eines europaweit einzigartigen Wissenschaftszentrums ist", sagte Eschenbacher vor den 50 Gästen.

"Wir helfen Freising, die internationale Sichtbarkeit zu erhöhen", betonte Thomas Becker, Dekan am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TUM. Je besser die Studierenden ausgebildet seien, desto besser sei die Forschung am Standort.

Markus Reinke, Vizepräsident der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST) merkte an, dass die Preisträger bei den Nachhaltigkeitsthemen "stark aufgestellt" seien. Deutschland biete zudem den Vorteil, dass gute landwirtschaftliche Bedingungen mit Know-how zusammengebracht werden könnten, was "in der Welt nicht selbstverständlich ist".

Kooperationen würden durch Menschen erfolgreich gemacht, denen es um die Wissenschaft gehe, nie um sich selbst, sagte Chris-Carolin Schön in ihrer Laudatio für Christina Lehermeier und Gustavo de los Campos. Jenny Kao-Kniffin wies abschließend mit einem Wink an den amerikanischen Präsidenten darauf hin, dass internationale Kooperationen und deren Wertschätzung in diesen Tagen besonders wichtig seien, auch wenn Trump diese nicht schätze.

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