Hauptversammlung des Tierschutzvereins:Kurz vor dem Ziel

Hauptversammlung des Tierschutzvereins: Der wiedergewählte Vorstand des Tierschutzvereins mit Joseph Popp, Heike Scheffler, Martina Monath und Sabine Prestel (von links).

Der wiedergewählte Vorstand des Tierschutzvereins mit Joseph Popp, Heike Scheffler, Martina Monath und Sabine Prestel (von links).

(Foto: Marco Einfeldt)

Beim Bau des neuen Landkreis-Tierheims ist man derzeit leicht in Verzug, doch Ende Oktober soll es weitgehend fertig sein

Von Johann Kirchberger, Freising

Seit fast zehn Jahren plant der Freisinger Tierschutzverein den Bau eines Tierheims - und nach zähem Ringen mit den Baugenehmigungsbehörden und den Gemeinden ist er jetzt kurz vor dem Ziel. Mit dem Bau auf einem zwei Hektar großen Grundstück zwischen Dietersheim und Mintraching wurde vor wenigen Wochen begonnen, im Oktober soll er weitgehend fertig gestellt sein, zum Jahreswechsel soll die offizielle Eröffnung erfolgen.

Joseph Popp, der als Vorsitzender ebenso einstimmig wiedergewählt wurde wie seine Stellvertreterin Heike Scheffler, Kassier Martina Monath und Schriftführerin Sabine Prestel, zeigte sich bei der Jahreshauptverssammlung sehr zufrieden. Wegen des schlechten Wetters sei man zwar vier Wochen in Verzug, trotzdem sei die Erschließung weitgehend fertig, Ende nächster Woche werde die Bodenplatte betoniert "und dann gehen die Wände hoch".

Die Belastungen für den Verein seien jedoch immens, sagte Popp. Wegen der ständigen Verzögerungen und dem Bauboom in der Region seien die Kosten stark gestiegen. Derzeit rechne man mit 1,59 Millionen Euro. Davon werde rund eine Million durch Kredite aufgebracht, die durch Beiträge der 15 Mitgliedsgemeinden nach und nach abgezahlt würden. 50 000 Euro Zuschuss erhalte man vom Tierschutzverband, den Rest müsse der Verein aufbringen. Dank vieler Sponsoren, Helfer und Unterstützer sei man aber auf einem guten Weg, so Popp. Allein im Vorjahr habe man 110 000 Euro an Spenden bekommen, "so viel wie noch nie zuvor". Gleichwohl fehlten noch etwa 100 000 Euro für die Außenanlagen, gesucht würden derzeit auch noch Maler, Fliesenleger und Bodenleger, die den Verein ehrenamtlich unterstützen.

Der Tierschutzverein, der aktuell 480 Mitglieder hat, baue ein reines Funktionsgebäude, sagte Popp. Die Kapazität reiche für die 130 000 Einwohner in den 15 Gemeinden. Entstehen würden in zwei Tiertrakten zehn Hundezwinger und sieben Katzenräume sowie drei Kleintierräume. Dazu kommen ein Tierarzttrakt mit Versorgungs- und Behandlungsräumen für kranke und verletzte Tiere sowie ein Wirtschaftstrakt. Auch Quarantänestationen in Containern seien vorgesehen und notwendig. Denn, so Popp, auf den Autobahnen würden immer wieder Welpentransporte gestoppt, und diese Tiere seien nicht geimpft und könnten auch ansteckende Krankheiten haben.

Leider könne man die ursprünglich vorgesehene Wohnung für einen Tierpfleger nicht bauen, bedauerte Popp. Er hoffe jedoch darauf, dass der Freistaat im November die Mittel für einen Neubau der Münchner Reptilienstation neben dem Tierheim genehmige. Und diese rund zehn Millionen Euro teure Anlage werde dann auch eine Wachstation bekommen.

Einen Namen hat die Einrichtung des Tierschutzvereins nun auch. Die Mitglieder votierten einstimmig für "Tierheim Landkreis Freising" mit dem Untertitel "Brigitte Seulen Haus", zur Erinnerung an die Gründerin des Vereins. Die Mitglieder ermächtigten den Vorstand zudem, zwei Vollzeitkräfte einzustellen, die sich um die Tiere kümmern. Außerdem so Popp, habe man einen Steuerberater beauftragt, die Kassengeschäfte zu führen, die Kontrolle erfolge durch einen vereidigten Wirtschaftsprüfer. Der hat bereits das abgelaufene Geschäftsjahr in Augenschein genommen und nichts beanstandet. Popp begründete diese Maßnahmen damit, dass der Verein den Gemeinden und den Kreditgebern gegenüber "etwas in der Hand haben muss, da können wir nicht mit einem Zettel kommen".

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