Hallbergmoos:Trauer um Dördelmann

Der bekannte Künstler ist im Alter von 63 Jahren gestorben

Der bekannte Hallbergmooser Künstler Konrad Dördelmann ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Der gebürtige Tübinger hatte in der langen Zeit seines Schaffens zahlreiche Auszeichnungen bekommen. 1991 erhielt er im Zuge der Kulturpreisverleihung durch den Landkreis Freising den Förderpreis. Der Grafiker spezialisierte sich auf Radierungen, auf denen er sich speziell historischen Motiven widmete. 2011 erhielt Dördelmann den Kunstpreis der Sparkasse Erding-Dorfen. Seine prämierten Radierungen zeigten Industriearchitektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Darauf waren unter anderem Ansichten der Freisinger Schlüterfabrik zu sehen, die zum Zeitpunkt der Preisverleihung schon gar nicht mehr existierte.

Seit 1989 hatte Dördelmann ein Faible dafür entwickelt, alte Bauernhäuser aus dem Erdinger Moos zu zeichnen. Einige standen zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr, weil sie dem Flughafen weichen mussten. Diese hatte er aus alten Aufnahmen nachempfunden. Monumental sind seine 490 Handabdrucke von Menschen, die eine 30 Meter lange Wand füllen. Egon Bahr, Otto Schily, Erich von Däniken, aber auch ein Bauingenieur aus Hallbergmoos sowie ein Pfarrer aus München hatten sich zur Verfügung gestellt.

Dördelmann lebte seit Beginn der Siebzigerjahre in der Münchner Region. Auf der Leopoldstraße in Schwabing verkaufte er Illustrationen zu einem Märchen von Hermann Hesse. Zusammen mit Tita Heydecker wohnte Dördelmann lange Zeit im Alten Wirt in Hallbergmoos. Beide gründeten im Jahr 1986 in der Flughafengemeinde die dort beheimatete Künstlergemeinde.

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