Hallbergmoos:Die VHS zieht ins Gewerbegebiet

Hallbergmoos: Jahrelang war der Rohbau des Lindbergh-Centers an der gleichnamigen Straße verwaist, jetzt stellt ein neuer Investor das Gebäude fertig.

Jahrelang war der Rohbau des Lindbergh-Centers an der gleichnamigen Straße verwaist, jetzt stellt ein neuer Investor das Gebäude fertig.

(Foto: Marco Einfeldt)

Hallbergmoos mietet drei Kursräume im Lindbergh-Center. Viele Teilnehmer sind wegen der weiteren Wege skeptisch

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Die Hallbergmooser Volkshochschule (VHS) zieht um - in das Lindbergh-Center im Gewerbegebiet. Damit ist zwar ein Ende der Raumnot im jetzigen Domizil, dem Haus der Nachbarschaftshilfe an der Hauptstraße, in Sicht, doch sind viele Kursteilnehmer in Hallbergmoos wenig begeistert. Denn für sie bedeutet der neue Standort im Nordwesten der Gemeinde eine längere Anfahrt.

Der Hallbergmooser Bürgermeister Harald Reents (CSU) hat Verständnis für die Kritik, verweist aber darauf, dass "Allgemeinwohl Vorrang hat vor Einzelwohl. Manchmal muss man eben Dinge in Kauf nehmen." Außerdem gebe es auch Kursteilnehmer aus anderen Vierteln im Ort, deren Anfahrtswege künftig kürzer seien. Darüber hinaus halte direkt vor dem Lindbergh-Center der Bus, so Reents. Im Rathaus sucht man schon länger nach einer Lösung für die Raumprobleme im Haus der Nachbarschaftshilfe. Denn in der ehemaligen Goldacher Schule ist nicht nur die Volkshochschule untergebracht, sondern auch die Nachbarschafthilfe, zu der die Tafel gehört, die Not leidende Menschen aus Hallbergmoos, Eching und Neufahrn mit gespendeten Lebensmitteln versorgt. Weil die Tafel wegen schärfer werdender rechtlicher Vorgaben, beispielsweise für die Lagerung der gespendeten Lebensmittel, dringend mehr Platz benötigt, sinnt man schon länger auf Abhilfe. Ursprünglich war ein eigener Neubau für die Tafel im Gespräch, letztlich hat sich der Gemeinderat dann aber dafür entschieden, die Volkshochschule auszulagern.

"Es ist die wirtschaftlichste Alternative, vor allem im Vergleich mit dem am Anfang zur Debatte stehenden Neubau für die Tafel", betont Bürgermeister Harald Reents. Die monatlichen Mietkosten für die VHS im Lindbergh-Center belaufen sich auf 2 483 Euro, Nebenkosten inklusive, das sind knapp 30 000 Euro im Jahr. Für die Umzugskosten veranschlagt man 5000 Euro. Ausgelagert werden alle Kurse, die bisher an der Hauptstraße 56 stattgefunden haben, mit Ausnahme der Gymnastikkurse, die vorwiegend im Sport- und Freizeitpark stattfinden. Vorträge, Seminare, Geige, Gitarre, Saxofon und die Vormittags-Sprachkurse aber ziehen um. Laut Reents, der auch Vorsitzender der Hallbergmooser VHS ist, sind von den knapp 3000 Kursteilnehmern im Ort 900 betroffen, davon 200 Kinder. Soweit es organisatorisch möglich ist, sollen vor allem Erwachsenenkurse in das Lindbergh-Center umziehen, die für Kinder will man bevorzugt im alten Rathaus im Ortskern abhalten.

Im Lindbergh-Center stehen der VHS 214 Quadratmeter in drei Kursräumen zur Verfügung. Derzeit läuft der Umbau, im Februar soll der Betrieb starten. Dass die VHS in Zukunft noch mehr Räume braucht, sieht auch Reents. Da das geplante Bürgerhaus noch einige Zeit auf sich warten lässt, hofft er auf Kapazitäten im geplanten Neubau der Grundschule. Wo die hinkommt, steht aber noch nicht fest.

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