Hallbergmoos bereitet sich vor:Polizei und Security zeigen Präsenz

Nach mehreren Zwischenfällen in Neufahrn überarbeitet die Nachbargemeinde das Sicherheitskonzept der Hallberger Wiesn

Dass kein Beamter aus der Neufahrner Polizeidienststelle Urlaub nehmen darf, wenn Volksfest in Neufahrn oder in Hallbergmoos ist, versteht sich ohnehin. Trotzdem hat die Polizei die hohe Zahl der Handgreiflichkeiten und Körperverletzungen überrascht, zu der es in diesem Jahr beim Neufahrner Volksfest gekommen ist. Denn erfahrungsgemäß ist eher die Hallberger Wiesn ein heißes Pflaster. Kein Wunder also, dass man sich heuer im Hallbergmooser Rathaus umso sorgsamer auf das Spektakel vorbereitet und Polizei, Gemeinde sowie Sicherheitsdienst ihre Strategie planen.

Volksfeste waren schon immer eine Gelegenheit für testosterongeschwängerte Jungmänner, ihr Mütchen zu kühlen. Während sich in früheren Jahrzehnten Burschen aus Hallbergmoos, Neufahrn und Lohhof, Dorf gegen Dorf, in die Haare gerieten, sind die Raufbolde heutzutage nicht mehr so leicht zuzuordnen und ihr Verhalten entsprechend auch nicht leicht vorhersehbar. Gleich am zweiten Tag des Neufahrner Volksfestes in der vergangenen Woche musste die Polizei Verstärkung bei anderen Dienststellen anfordern, um mit massiver Präsenz auf dem Volksfest zwei Gruppen zu trennen, die nach einer Rempelei ernsthaft aneinander geraten waren. Ein junger Mann wurde mit einer abgebrochenen Flasche so schwer am Hals verletzt, dass er mit massivem Blutverlust ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Auch am vergangenen Wochenende musste die Neufahrner Polizei wieder Verstärkung holen, dank des massiven Beamteneinsatzes waren mehrere Schlägereien dann aber schnell beendet. "Im Vergleich zu den vergangenen Jahren waren heuer viele Einsätze zu verzeichnen", bestätigte Gerd Hartmann, stellvertretender Dienststellenleiter in Neufahrn. Über die Ursachen rätseln auch die Beamten, sie werden jedoch zusammen mit der Gemeindeverwaltung das Sicherheitskonzept überdenken und gegebenenfalls verschärfen.

Weil von Mittwoch, 25. April, bis Sonntag, 29. April, schon das Volksfest in Hallbergmoos stattfindet, haben sich Polizei, Sicherheitsdienst und Gemeinde am Dienstag zu einem Abstimmungsgespräch getroffen. Was dabei festgelegt wurde, um Schlägereien bei der Hallberger Wiesn möglichst im Keim zu ersticken, wird naturgemäß nicht kommuniziert, Security und Polizei werden starke Präsenz zeigen, so viel ist sicher. Schließlich ist bei allen der Fall einer 26-Jährigen in unliebsamer Erinnerung, die im Vorjahr auf dem Heimweg vergewaltigt worden war.

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