Haag:Ein Zuhause fürs Alter

Die Gemeinde will seniorengerechte Wohnungen bauen

Von Katharina Aurich, Haag

Der demografische Wandel wird dazu führen, dass sich die Altersstruktur in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten deutlich verändern wird. Auch in Haag wird der Altersdurchschnitt der Bevölkerung steigen. Dadurch entsteht ein Bedarf an altersgerechten Lösungen für Senioren.

Diesbezüglich rolle auf die Gemeinde in den kommenden Jahren ein Welle zu, sagte Hans Schindlbeck in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das Gremium überlegt bereits seit längerem, wie das Leben und Wohnen im Alter in Haag aussehen könnte. Dem Gemeinderat schwebt ein Projekt mit mehreren kleineren Wohnungen vor. In ihnen sollen Senioren leben, die noch selbstständig sind, sich dort aber im Zweifelsfall auch durch mobile Pflegedienste versorgen lassen könnten. Ziel sei, dass die Menschen auch bei einer Verschlechterung ihres Gesundheitszustands möglichst lange in der gewohnten Umgebung bleiben könnten. Die Realisierung eines Mehrgenerationenhaus halten die Gemeinderäte dagegen für schwierig. Ein solches Wohnprojekt wäre nur dann sinnvoll, wenn die Älteren nicht von Kindern gestört würden.

Sozialwohnungen für Familien wolle die Gemeinde dagegen nicht bauen, betont Bürgermeister Anton Geier (Unabhängige Bürger). Das sei nicht ihre Aufgabe. Monika Arzberger regte an, das Projekt "Wohnen im Alter" nicht nur im Gemeinderat zu besprechen, sondern für alle Interessierte zu öffnen. "Wir wollen ein Signal setzen, breit diskutieren." Man könne auch einen studentischen Ideenwettbewerb daraus machen, um ein solches zukunftsweisendes Vorhaben zu entwickeln, schlug sie vor. Wichtig sei außerdem, genau zu überlegen, was die Gemeinde Haag wolle. Auf keinen Fall solle man sich von außen ein Projekt überstülpen zu lassen. Davor warnte auch die Ärztin Petra Michel. Sie beschrieb die Probleme in einem bereits realisierten Seniorenwohnprojekt im westlichen Landkreis.

Dieses wurde auf der grünen Wiese von einem Investor errichtet. Die wenigstens Bewohner seien im Ort verwurzelt, sondern kämen zumeist aus München. Wenn sie nicht mehr mobil seien, wären sie in der Anlage isoliert und könnten nichts mehr selbst erledigen. Die Haager Räte bevorzugen ein genossenschaftliches Vorhaben. Aber auch eine Stiftung sei denkbar, sagte Franz Donauer. Er regte zudem an, sich beim Sozialministerium zu informieren, Referenten einzuladen und auch die Möglichkeiten für Fördermittel abzuklopfen.

Im Herbst wollen sich die Gemeinderäte nun verschiedene Wohnungsprojekte ansehen und sich informieren. Vorbereitet wird die Tour von Bürgermeister Geier, Seniorenreferent Franz Donauer, der Ärztin und den Gemeinderäten Petra Michel und Martin Stiel-Fischer.

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