"Gut sitzen in Eching":Fast alle Bänke stehen schon

Das Projekt des Kulturforums manifestiert sich, die 14 Bänke der ersten Runde sind im Ort verteilt

Von Klaus Bachhuber, Eching

An der Außenmauer des alten Echinger Kirchhofs, eine Ostseite, mit Blick auf eine Kreuzung der Hauptstraße - das war jetzt nicht wirklich ein Wohlfühlort, der sich zum Verweilen, Genießen oder Entspannen aufgedrängt hätte. Neuerdings steht dort aber eine Sitzbank, die ihren Namen nicht nur auf dem angeschraubten Messingschild trägt, sondern auch ausstrahlt: "Gemütlichkeit", ein handgeschnitztes Unikat, das auch eine Bauernstube zieren könnte. Die Bänke der Aktion "Gut sitzen in Eching", im April vom Verein KulturForum präsentiert, stehen nun fast alle an ihren Plätzen im öffentlichen Raum - und sie haben ihre ersten Zweck bereits defintiv erfüllt: Sie sind Hingucker.

Am "Stachus" lädt direkt neben dem Brunnen die programmatische Rundumbank "Eching unterhält sich" unter anderem dazu ein. Gestiftet vom örtlichen Rewe-Markt und kreiert vom Dietersheimer Holzbildhauer Ludwig Loibl, zeigt die mittige Banklehne ein Grüppchen im angeregten "Gespräch", wozu man sich an allen vier Seiten der Gruppe setzen kann. "Wir fühlen uns in Eching verwurzelt", sagte Rewe-Sprecherin Ursula Egger von der Regionaldirektion Süd, "und wir sind jetzt stolz auf 'unsere' Bank und ihren prominenten Standort".

Auf dem kleinen Vorplatz vor der "Freisinger Bank" an der Hauptstraße waren bereits Sitzgelegenheiten angebracht gewesen; nun bietet hier die ebenfalls von Loibl geschnitzte Bank deutlich ansprechendere Eigenwerbung. "LebensWerte für die Region" hat die Bank analog zu ihrem Slogan die Bank betitelt, die das Banklogo vereint mit der Echinger Pfarrkirche zeigt.

Die erste Generation von "Gut sitzen" hat logischerweise die zentralsten Orte besetzt. Unter der alten Kastanie, zwischen Bürgerplatz, Grasslhaus und dem ASZ, haben Dagmar und Günter Zillgitt die Bank "Lebensmut" gestiftet. Das dritte Werk aus den Händen Ludwig Loibls lässt deutliche Anklänge an die Spender sehen. Manuel Lindermeier hat die Schnitzereien auf der "Gemütlichkeit" angefertigt, die von den Echinger Landfrauen für St. Andreas gestiftet wurde, hergestellt wurde sie in der Schreinerei Grassl.

Vor der Grund- und Hauptschule an der Danziger Straße haben Kinder, Lehrer und Eltern selbst unter Regie von Heinz und Renate Krautwurst und Hanna Oberndorfer die von Sigrund Bischof mit der Kunstgruppe der Schule entworfene "Sonnenbank" in Mosaiktechnik gestaltet. Die fünf Meter lange Bank hat neben dem künstlerischen Wert auch einen maximalen Nutzwert: zum Warten auf den Schulbus.

Ein ruhigeres Austragsbankerl haben sich ehemalige Lehrkräfte der Schule geschaffen. Der langjährige Hausmeister der Schule, Willi Benkovich, hat für die Alt-Lehrer eine "Ehemaligenbank" gebaut, die im Schulhof aufgestellt ist. Die Volkshochschule hat in der eigenen Kreativwerkstatt einen Entwurf der Dozentinnen Maryna Mudra und Pia Kleff umgesetzt und die Bank "Völker und Kulturen" vor ihrem neuen Familienzentrum an der Heidestraße aufgestellt.

Der Verein "Kind im Fokus", der das Echinger Tagesmütterprojekt organisiert, hat dazu passend eine Mutter-Kind-Bank an der Danziger Straße erstellen lassen, die von der Holzbildhauerin Katharina Prehl gestaltet wurde. Der Abteilung "Turnen und Fitness" SC Eching haben für die Hollerner Straße eine Bank in den Vereinsfarben kreiert. Und neben Betrieben und Vereinen haben als private Spender Jochen Köhn, Lalia Aragay, Barbara und Fritz Goller eine Bank an der Danziger Straße aufgestellt, die "Erste Liebe" heißt... Weitere im April präsentierte Bänke werden vom Gemeindebauhof in den nächsten Tagen noch ergänzt, und 2019 soll es in die nächste Runde der Aktion gehen.

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