Tierheimbau verzögert sich:Immerhin ein Flatterband

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Quasi ihren Claim haben Vorstandsmitglieder des Freisinger Tierschutzvereins abgesteckt. Jetzt ist zu ahnen, wo genau das neue Tierheim entsteht. (Foto: Marco Einfeldt)

Nach acht Jahren Vorbereitung kann man nun sehen, wo das Tierheim für den Freisinger Landkreis im März gebaut wird.

Birgit Grundner , Neufahrn

Auch wenn sich der Bau des Tierheims im Neufahrner Süden verzögert: Seit Mittwoch kann man sich zumindest ein Bild davon machen, wo es genau errichtet wird. Der erweiterte Vorstand des Tierschutzvereins Freising und ein Vermessungsingenieur haben das Grundstück an der ehemaligen B 11 nahe Dietersheim mit rot-weißen Flatterbändern markiert. Das hat zum einen ganz praktische Gründe: Der Landwirt, der die Ausgleichsflächen anlegt, muss langsam mit den Vorbereitungen beginnen und deshalb wissen, wo genau er was anpflanzen soll. Zum anderen will der Tierschutzverein seinen vielen Unterstützern nach mehr als achtjähriger Vorbereitung auch einmal eine "räumliche Vorstellung" vom geplanten Tierheimbau geben, erklärte Vorsitzender Joseph Popp: "Die Leute sollen sehen, dass auch was passiert."

Unterdessen ist auch beim Straßenbauamt etwas vorwärts gegangen, nachdem die Behörde wegen der Zufahrt von der ehemaligen Bundesstraße 11 zum Tierheimgelände lange "Zicken gemacht" hatte, wie Popp es ausdrückte. Es sei dabei etwa um Vereinbarungen für den Unterhalt und Ablöse gegangen. Vergangenen Donnerstag konnte der Vereinsvorsitzende endlich den Entwurf des Vertragswerks bestätigen, noch in dieser Woche erwartet er das Schriftstück zur Unterschrift. "Ich hoffe, dass wir mit der Behördenschiene jetzt durch sind", sagt Popp.

Ende September will er die Arbeiten für die Zufahrt und den Rohbau ausschreiben. Die Erschließung soll noch heuer in Angriff genommen werden, der Baubeginn für das Gebäude ist für März geplant. Voraussetzung ist freilich, dass sich auch Firmen finden, die Zeit haben. Die Ausgleichsfläche wird 3 300 Quadratmeter groß sein und wurde jetzt ebenso abgesteckt wie die 3 700 Quadratmeter große Blühfläche, die für Rebhühner in dem Bereich angelegt werden muss.

Kommende Woche will der Tierschutzverein eine weitere Spendenaktion starten: Mehr als 1 700 Firmen im Landkreis Freising werden angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Konkret geht es um den Innenausbau und die Ausstattung des Tierheims. Die Baukosten beziffert Popp auf 1,2 Millionen Euro. An der Finanzierung des Tierheims beteiligen sich 15 Gemeinden. Mit ihnen ist vereinbart, dass sie für den Bau 50 Cent pro Einwohner zahlen. Für den Betrieb werden jährlich pauschal 40 Cent pro Einwohner entrichtet. Die Kommunen sind gesetzlich verpflichtet, sich um Fundtiere zu kümmern, und sie sind darauf angewiesen, diese Tiere auch tatsächlich unterbringen zu können.

© SZ vom 15.09.2016 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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