Großprojekt in Au:Casting für Musical: Kinder gesucht

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Bewerber für das Musical "Big" präsentieren beim Casting vor der Jury ihre "Moves". (Foto: Marco Einfeldt)

Beim Casting für das Musical "Big" in Au werden Kinder als Darsteller gesucht. Die Kandidaten haben sichtlich Spaß.

Von Katharina Aurich, Au

Einmal vor großem Publikum auf der Bühne stehen, singen, tanzen und zeigen was sie können, das wollen 60 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 13 Jahren, die sich zum Kindercasting für das Musical "Big" angemeldet haben, das im kommenden Jahr in der Hopfenlandhalle in Au aufgeführt wird. Das Musical erzählt die Geschichte von Josh, einem frustrierten Teenager, der sich wünscht, groß zu sein. Am Morgen wacht er als 30-jähriger Mann auf, in dessen Körper weiterhin der 13-jährige Josh mit all seinen pubertären Wünschen und Träumen steckt.

Mit einem solch großen Andrang zum Casting hätten sie nicht gerechnet, sagte Katrin Fischer, die das Kinderensemble leitet und elementare Musikpädagogik studiert. Am Samstag dauerte das Auswahlverfahren daher von halb neun Uhr morgens bis um halb fünf am Abend, im Juni wird es einen weiteren Termin für diejenigen geben, die am Wochenende beim Ballett "Der kleine Prinz" der Ballettschule Haag getanzt haben. Leider könne aus Platzgründen nur ein Drittel der jungen Bewerber angenommen werden, bedauerte Regisseur Timm Mannott.

Das Casting war perfekt organisiert, Katrin Fischer machte mit Gruppen von jeweils sechs bis acht Kindern Kreis- und Singspiele, damit die jungen Künstler schnell vergaßen, dass es sich um eine Auswahlsituation handelte. Keiner musste alleine vorne stehen, sondern alle Übungen machten sie gemeinsam. Nur bei der Frage, wer ein Rad schlagen könne, traten stolz diejenigen vor, die beweglich die Beine in die Höhe warfen. Bei der Übung "Gehen wie die Ameisen" in kleinen Trippelschritten waren natürlich wieder alle dabei. "Wir schauen auf das schauspielerische Talent, auf die Stimmqualität, das Rhythmusgefühl und ob ein Bewerber tanzen und singen kann", schildert der musikalische Leiter des Musicals, Thomas Hofstetter. Er bildete gemeinsam mit Mannott sowie Laura Albrecht und Patricia Schegg die Jury.

Die Kinder finden es lustig beim Casting wie ein Roboter zu laufen

Die meisten der Kinder und Jugendlichen sängen entweder bereits in einem Schulchor, spielten ein Instrument oder tanzten in ihrer Freizeit, so Hofstetter. Dem neunjährigen Lennard und seinem Bruder Daniel, 10, hatte das Casting Spaß gemacht, wie sie anschließend berichteten. Die beiden spielen Gitarre, singen und bieten zu Hause manchmal für ihre Eltern kleine Vorstellungen. Sie hätten kein Lampenfieber, versicherten sie, und es sei lustig gewesen, beim Casting wie ein Roboter mit abgehackten Bewegungen im Kreis zu laufen und dazu zu singen. Von den 60 Bewerbern waren 18 Jungen, erfreulich viele, so Mannott. Beim Casting seien sie viel unbefangener und ausgelassener gewesen und sie hätten sich mehr als die Mädchen bewegt, so Hofstetter. Nur beim Singen taten sie sich schwerer, aber das könne sich noch ändern, sagte der Musikpädagoge, der im Vorjahr beim Freisinger Musicalsommer den Korbinian sang, Schulmusik studierte und Gesang unterrichtet.

In wenigen Wochen erhalten die Bewerber Bescheid. Die Auserwählten werden bald alle zwei Wochen am Samstag proben, kommendes Jahr wird dann jeden Samstag geübt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden bei dem Großprojekt der Auer Liedertafel gemeinsam auf der Bühne stehen und für die Premiere am 25. Mai 2018 proben.

© SZ vom 23.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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