Geteilte Arbeitskraft:Eine für alle

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Sabrina Sgoff, 27, kümmert sich um die Jugendarbeit in fünf Gemeinden. Sie hat Soziale Arbeit studiert. (Foto: efm)

Sabrina Sgoff koordiniert Jugendarbeit für fünf Gemeinden

Fünf Gemeinden im nördlichen Landkreis haben sich inzwischen für eine professionelle Unterstützung in der Jugendarbeit entschieden. Sie finanzieren drei Fachkräfte, die vor Ort arbeiten, jedoch beim Kreisjugendring angestellt sind. Die 27-jährige Sozialpädagogin Sabrina Sgoff koordiniert seit Anfang September das Dreierteam, gleichzeitig ist sie auch für die Gemeinden Attenkirchen und Mauern zuständig. Für Au und Nandlstadt sowie für Zolling werden zurzeit zwei neue Mitarbeiterinnen eingestellt. Bisher war Anna Gramlich Jugendbetreuerin in Attenkirchen, Au und Mauern, nach ihrem Weggang und da auch Nandlstadt sich für diese Form der Jugendarbeit entschieden hatte, wurden die Zuständigkeiten neu strukturiert und eine zusätzliche Stelle geschaffen.

Sabrina Sgoff studierte in Landshut Soziale Arbeit und war nach ihrem Bachelorabschluss dreieinhalb Jahre in der ambulanten Erziehungsarbeit in München tätig. Sie unterstützte Kinder, Jugendliche und ihre Eltern in schwierigen häuslichen Situationen und habe dabei eine Menge gesehen und gelernt, berichtet die junge Frau. Nun wolle sie nicht mehr nur mit Einzelfällen, sondern mit Gruppen arbeiten. Außerdem stamme sie aus Freising und die Region sei ihr vertraut, erzählt Sgoff. Derzeit sei sie dabei, die Jugendlichen in den Jugendtreffs in Mauern und Attenkirchen kennenzulernen. Dort finde gerade ein Generationswechsel statt, Sgoff möchte die Treffs auch bei den Jüngeren bekannt machen. Aber auch bei den Vereinen in den beiden Gemeinden werde sie sich vorstellen.

Die Jugendtreffs sollten Räume für die persönliche Entwicklung der jungen Menschen sein, wo sie sich ausprobieren und auch Verantwortung übernehmen können. Sie werde wenig vorgeben, sondern die Jugendlichen in ihren Ideen unterstützen. Auch für Rat suchende Eltern wird sie Ansprechpartnerin sein. Denn bei Problemen in der Familie sei es viel einfacher und die Hemmschwelle niedriger, jemanden vor Ort anzusprechen, als auf ein Amt zu gehen, weiß Sgoff.

Innerhalb der Gemeinde sieht sie sich als Bindeglied zwischen Gemeinderat und den Jugendlichen, als deren Vertreterin und Sprachrohr. Die Kommunen im nördlichen Landkreis finanzieren die Sozialpädagogen, weil sie etwas für ihre Jugendlichen und damit auch für die Zukunft ihrer Ortschaften tun wollen, erklärt Claudia Nertinger, Geschäftsführerin des Freisinger Kreisjugendrings. Die Jugendtreffs seien Orte, wo sich all diejenigen, die nicht in den Vereinen aufgehoben sind, einen Platz finden und Gleichgesinnte treffen.

Natürlich wird Sgoff in ihrer Arbeit auch auf jugendliche Flüchtlinge eingehen, die in den Jugendtreffs genauso einen Platz finden werden wie die Einheimischen, betont die Sozialarbeiterin. Beim gemeinsamen Kochen oder Musik hören könne jeder die Kultur des anderen kennenlernen.

© SZ vom 24.09.2015 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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