Gesamthaushalt 2015:Haag investiert

Mit 800 000 Euro ist die Modernisierung der Kläranlage der teuerste Posten. Beim Erziehungspersonal rechnet man mit drei Prozent Lohnerhöhung. Ob das reicht, wird bezweifelt

Von Katharina Aurich, Haag

Der Haager Gemeinderat hat den Haushalt 2015 mit einem Investitionsvolumen von rund zwei Millionen Euro verabschiedet. Insgesamt umfasst das Zahlenwerk Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 7,3 Millionen. Die Kasse der Kommune ist mit 3,5 Millionen Rücklagen noch gut gefüllt, 1,2 Millionen Euro werden nun davon zur Finanzierung der in diesem Jahr geplanten Investitionen verwendet. Die Mittel fließen in Baumaßnahmen für einen besseren Brandschutz in der Grundschule (350 000 Euro), die Gemeinde will zudem Grund für Bauland, Ausgleichsflächen und das Ökokonto erwerben (465 000), an der Staatsstraße in Inkofen wird ein Gehweg gebaut (120 000) und für 110 000 Euro werden zwei neue Feuerwehrfahrzeuge angeschafft. Ein Dauerbrenner sind die seit einigen Jahren eingeplanten Mittel für die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage. Aufgrund sich ständige ändernder und sich verschärfender Auflagen musste die Modernisierung immer wieder um geplant werden, jetzt ist endlich mit einem Baubeginn zu rechnen. Dafür sind 800 000 Euro vorgesehen.

Nach Abschluss dieser umfangreichen Maßnahmen müsse der Gemeinderat entscheiden, ob die Kosten als Gebühren oder Ergänzungsbeiträge auf die Nutzer umgelegt werden, erläuterte Bürgermeister Anton Geier. Für die Erweiterung der Kläranlage muss zudem in Untermarchenbach ein Regenrückhaltebecken gebaut werden (60 000 Euro)). Zur Finanzierung dieser umfangreiche Investitionen verringert die Kommune ihre Rücklagen. Haag kann aber auch wohl über eine halbe Million Euro verfügen, die im Verwaltungshaushalt (laufende Ausgaben) als Plus erwirtschaftet werden.

Für die 23 Mitarbeiterinnen im Kinderhaus und in der Mittagsbetreuung habe er eine tarifliche Lohnerhöhung von drei Prozent angesetzt, erläuterte der Rathauschef. Monika Arzberger machte mit Blick auf den aktuellen Streik der Erzieherinnen für eine bessere Bezahlung darauf aufmerksam, dass dies sicher zu niedrig sei. Allerdings komme eine Lohnerhöhung erst im nächsten Jahr zum Tragen. Auf die Gemeinde kämen in Zukunft nicht nur zusätzliche Kosten einer Lohnerhöhung für das Kinderbetreuungspersonal zu, sondern das Angebot insgesamt müsse weiter ausgebaut werden. Die Kinder, die jetzt teilweise bis 16 Uhr in der Krippe betreut werden, benötigten in eine paar Jahren eine Ganztagsschule oder einen Hortplatz, schilderte Geier. Daher werde die Gemeinde dafür langfristig ein Konzept erarbeiten. Denkbar sei, noch mehr Räume im Rathaus für die Mittagsbetreuung um zu gestalten. Die Nachfrage steige und die Kinder benötigten Platz zum Essen, Lernen und Spielen.

In den Sommerferien wird im Haager Rathaus für Kinder aller vier Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft Zolling zum ersten Mal eine ganztägige Ferienbetreuung in der dritten und vierten Sommerferienwoche angeboten.

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