Geplante Trasse nach Garching:Eching will Anschluss an die Radlautobahn

Mit der Beteiligung an dem Projekt von Stadt und Landkreis München soll das Bike im Berufsverkehr attraktiver werden

Von Klaus Bachhuber, Eching

Mit neuen "Radlautobahnen" wollen Stadt und Landkreis München den Radverkehr im Ballungsraum attraktiver machen. Diese Radschnellwege, wie es sie etwa in Holland, der Schweiz oder auch Nordrhein-Westfalen schon gibt, sollen die üblichen Störfaktoren für "zweckgerichtetes Fahrradfahren" ausschalten und durchgängig ein sicheres sowie attraktives Befahren bei höheren Geschwindigkeiten ermöglichen. Die erste Trasse, die vom Landratsamt München versuchsweise konkret projektiert werden soll, führt nun exakt auf Eching zu, so dass auch die Gemeinde am Pilotversuch teilnehmen möchte.

Radschnellwege dienen per Definition "der leistungsstarken und schnellen Abwicklung größerer Radverkehrsmengen". Fahrtgeschwindigkeiten von mehr als 30 Stundenkilometer sollten möglich werden. Das wird erreicht durch Fahrbahnbreiten, bei denen im Idealfall drei Räder im Überhol- und Begegnungsverkehr nebeneinander auskommen können, durch möglichst geringe Störung von Straßenverkehr oder auch Einmündungen, durch Querungshilfen, Minikreisverkehre oder niveaufreie Kreuzungsmöglichkeiten, aber auch eine durchgängige, hochwertige Fahrbahnoberfläche.

Mit diesem Service soll das Fahrrad auch für den Berufsverkehr attraktiver werden oder auch Schüler und Studenten anlocken, die in die Landeshauptstadt pendeln. Der Landkreis München hat bereits ein Dutzend möglicher Trassen skizziert, von denen nun die Route nach Garching ganz konkret als Pilotprojekt ausgearbeitet werden soll. Der mögliche Routenverlauf führt dabei zum U-Bahnhof im Garchinger Forschungsgelände, also wenige hundert Meter vor Dietersheim, eine Abzweigungsalternative bindet Unterschleißheim am Bahnhof Lohhof an. Diese Route würde wohl ab Hochbrück entlang der Bundesstraße B 13 geführt und käme damit unmittelbar am Hollerner See auf Garchinger Flur vorbei. An diese Entwicklung will sich Eching in jedem Fall anschließen. "Wir müssten dann nur für vernünftige Anbindungen sorgen", erläuterte Georg Metz aus der Gemeindeverwaltung.

Zudem will Eching auch den Landkreis Freising mit an Bord nehmen. Die Option einer Verlängerung so eines Schnellweges auch nach Freising müsse im Landratsamt auf die Agenda gesetzt werden, erwartet Bürgermeister Josef Riemensberger. Mindestens aber müsse sich der Landkreis beteiligen, dass Eching, Neufahrn und Hallbergmoos an die Schnellwege im Landkreis München angebunden werden könnten.

Eching hat gerade einen Radweg entlang der Garchinger Straße in Planung. In Teilstücken ist er bereits realisiert, der Rest ist in planerischer Vorbereitung. Hier scheitert es an der nötigen Grundabtretung eines Eigentümers. Von Dietersheim zum U-Bahnhof Garching-Forschungszentrum gibt es bereits einen eigenen Radweg völlig losgelöst vom Straßennetz. Die Routenplanung der möglichen "Radlautobahn" nach Garching und Lohhof steht allerdings insofern noch völlig in den Sternen, weil die Anbindung an München noch völlig offen ist.

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