Unermüdlich setzen sich die Mitglieder des Musikvereins in Zolling seit 26 Jahren für die musikalische Bildung von Menschen aller Altersgruppen ein. Aber nicht nur der Musikunterricht ist ein Baustein des rund 300 Mitglieder starken Vereins, sondern ebenso das Musizieren im Orchester und das gesellige Beisammensein. Für dieses Engagement wurde der Verein nun mit dem Kulturpreis des Landkreises gewürdigt.
Die Auszeichnung gilt besonders dem Vorsitzenden Franz Donauer aus Haag, der den Verein seit seiner Gründung vor 26 Jahren führt und sich in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (Zolling, Haag, Wolfersdorf und Attenkirchen) für die musikalische Bildung einsetzt. Am vergangenen Samstag spielte das Orchester des Vereins im Zollinger Bürgerhaus sein traditionelles Herbstkonzert. Am Dirigentenpult stand Markus Fichtner, der erst im September diesen Job übernommen hat. Mit dem 41-jährigen Fichtner habe der Verein einen erfahrenen Musiker gewonnen, der Pädagogik studierte und selbst seit Jahrzehnten Musik mache, sagt Donauer. Mit guten Nerven und einer tollen Kooperation mit den Orchestermusikern gelang ihm nun als Einstand dieses Musikerlebnis für die ganze Familie.
Die Geschichte des Musikvereins reicht in das Jahr 1989 zurück. Der Zollinger Bürgermeister Franz Obermeier wünschte sich, dass der Ort zu seiner 1250-Jahr-Feier eine eigene Blaskapelle zusammenstellen sollte. Diese Idee griffen musikbegeisterte Bürger auf und gründeten im November den Musikverein in Zolling, der sich aber als Verein für die ganze Verwaltungsgemeinschaft versteht.
Besonders stolz sind die Musiker auf ihren gemeinsamen Auftritt mit Bob Ross und den Mitgliedern der Münchner Philharmoniker im Gasteig. Im Laufe der Jahre führten Einladungen das Orchester nach Brüssel und zum "German Fest" nach Milwaukee. 2005 unternahm die Blaskapelle gemeinsam mit Bob Ross eine Tournee durch die USA. Doch nicht nur erwachsenen Musikern bietet der Musikverein eine Heimat, der Nachwuchs kann sich im Jugendorchester erproben. Die Förderung junger Musiker durch Instrumentalunterricht ist ein zentrales Anliegen des Vereins. Aber die Zahl der Musikschüler nehme ab, sagt Donauer. Musizieren gehöre offensichtlich für immer weniger Familien zu den bevorzugten Freizeitaktivitäten. Auch deshalb beschreitet der Verein neue, flexible Wege und öffnet das Orchester für Studierende des Wissenschaftsstandorts Weihenstephan. Freizeitmusiker, die für ihr Studium in die Domstadt kommen, können für ein paar Jahre im Orchester spielen und natürlich auch am sozialen Leben des Vereins mitwirken. Außerdem beteiligte sich der Zollinger Musikverein am "Zamma"-Festival und initiierte ein Musikprojekt, in dem generationsübergreifend und mit behinderten Menschen gespielt wurde. Der Musikverein engagiert sich darüber hinaus gemeinsam mit der Haager Marina-Thudichum-Schule, der Zollinger Grundschule und dem Freisinger Musikhaus Pfefferkorn im Förderprogramm des Bundes "Kultur macht stark". Musiklehrer des Vereins stellen Schulkindern verschiedene Instrumente vor, um das Interesse daran zu wecken.