Gemeinderatsbeschluss: Das Ende der Container-Mensa naht

Seit zehn Jahren essen die Kinder der Ganztagesklassen in der Neufahrner Mittelschule in den Containern, das Ende ist jetzt absehbar.

(Foto: Marco Einfeldt)

Neufahrner Gemeinderat einigt sich auf einen Anbau an die Mittelschule. Gleichzeitig wirft das aber Probleme bei der Erweiterung der benachbarten Käthe-Winkelmann-Turnhalle auf, weil dort dann der Platz fehlt

Die Mensa für die Jo-Mihaly-Mittelschule wird voraussichtlich an die Ostseite des Schulhauses angebaut. Bei seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat beschlossen, diese auch von Schulleiterin Marietta Hager favorisierte Variante weiterzuverfolgen. Damit ist nach gut zehn Jahren ein Ende der Container-Mensa in Sicht. Die Tücke steckt aber noch im Detail: Wird der Anbau so platziert, dass der "grüne Pausenhof" der Schule erhalten bleibt, könnte die benachbarte Käthe-Winkelmann-Halle nicht mehr nach Westen erweitert werden.

Diese Option hat man sich jedoch bisher bewusst offen gehalten. Deshalb soll nun geprüft werden, wie sich beide Wünsche doch noch unter einen Hut bringen ließen. Möglich wäre das, wenn die Freifläche an eine andere Stelle verlegt wird. Ganz darauf verzichten könne die Schule jedenfalls nicht, betonte Schulleiterin Marietta Hager. Die Ganztagskinder bräuchten eine Wiese. Andernfalls bliebe ihnen nur der Innenpausenhof, in dem sie sich aber nicht austoben könnten, wenn andere Kinder Unterricht hätten. Sie könnten dann allenfalls "schweigend im Kreis gehen", so Hager. Die Schulleiterin regte auch an, das Mensagebäude mit Obergeschoss zu planen. Dort könnten zusätzliche Räume für die offene Ganztagsbetreuung oder für Klassenzimmer untergebracht werden. Denn die Zahl der Klassen sei "extrem schwankend". Oft hänge es nur an ein oder zwei Schülern, ob Klassen geteilt werden dürften oder eben nicht.

Immer noch steigend ist in Neufahrn der Bedarf an Turnhallen. Das betrifft nicht nur Schulen, auch der Hallenbelegungsplan für Vereine ist nur unter großen Schwierigkeiten zu erstellen, weil es an Kapazitäten fehlt. Ob ein Anbau an die Käthe-Winkelmann-Halle die Lösung wäre, ist im Gemeinderat umstritten. Schulreferent Josef Eschlwech (Freie Wähler) warnte davor. Die Halle sei schon 1972 gebaut worden, eine Erweiterung sei da nicht problemlos möglich. Die meisten Gemeinderatskollegen wollen diese Möglichkeit dagegen nicht verspielen.

Im Vordergrund steht momentan aber eine Turnhallenerweiterung an der Halle am Jahnweg, neben den beiden Grundschulen. Dort soll die Turnhalle "gespiegelt" und damit nach Norden vergrößert werden. Die Planung wurde schon vor Jahren vorgestellt, das Vorhaben dann aber aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt. Die Grundschul-Kinder müssen für den Turnunterricht deshalb teils mit Bussen zur Käthe-Winkelmann-Halle gebracht werden. Jetzt soll das Projekt aber in den Investitionsplan aufgenommen werden, so der Beschluss des Gemeinderates.

Für die Mittelschul-Mensa sind bereits 2,5 Millionen Euro für 2018/19 eingeplant. Johannes Häuser (Bürger für Neufahrn) brachte trotzdem noch einmal die eigentlich schon verworfene Kooperation mit dem Gymnasium ins Gespräch. Eventuell könnte die Mittelschule doch die nahe OMG-Mensa mitnutzen, meinte er, das wäre auch "ein tolles Zeichen der Integration". Dann müssten aber 180 Kinder bei jedem Wetter hin- und herlaufen, hielt Rektorin Hager dagegen, und "die 25 Minuten für die Draußen-Pause gehen für den Weg drauf". Davon abgesehen fühle man sich am OMG auch nicht wirklich erwünscht. Skeptisch verfolgte Josef Holzner (CSU) die Mittelschul-Planung. Eigentlich müsse man die Schule neu bauen, meinte er. Dafür gäbe es aber keine Förderung, stellte Bauamtsleiter Schöfer klar. Schließlich habe die Gemeinde in den vergangenen zehn Jahren Zuschüsse für umfangreiche Sanierungen des Gebäudes kassiert.