Schuldirektor warnt:Eltern sind verunsichert

Schuldirektor warnt: Wer die Schüler der Neufahrner Grundschulen im neuen Gebäude für Ganztagsbetreuung wann und wie lange beaufsichtigt, ist noch ungeklärt.

Wer die Schüler der Neufahrner Grundschulen im neuen Gebäude für Ganztagsbetreuung wann und wie lange beaufsichtigt, ist noch ungeklärt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Bisher ist ungeklärt, ob und wie Grundschulkinder der Ganztagsklassen nach Schulschluss und in den Ferien betreut werden

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Im nächsten Schuljahr sollen an den beiden Grundschulen die ersten Ganztagsklassen starten, doch viele Eltern sind verunsichert: Bisher ist nicht geregelt, ob und wie die Ganztags-Kinder weiterbetreut werden können, wenn die Schule spätestens um 15.30 Uhr aus ist oder Ferien sind. Die Schulen könnten das nicht leisten, betont Rektor Josef Eschlwech von der Grundschule am Fürholzer Weg, auf Hort und Mittagsbetreuung wiederum hätten nur die Kinder der Regelklassen Zugriff. "Dieses Defizit könnte eventuell das Aus der Ganztagsklassen bedeuten", warnt Eschlwech in seiner Eigenschaft als Fraktionssprecher der Freien Wähler. Diese wollen in der Gemeinderatssitzung an diesem Montag, 29. Februar, um 19 Uhr die Einrichtung eines "runden Tisches" beantragen.

Vertreter der Verwaltungen, der Schulen, der politischen Gruppierungen, des Kinder- und Jugendhauses sowie der Elternbeiräte von Schulen, Kindergärten, Hort und Mittagsbetreuung sollen sich dort zusammensetzen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Die Gemeinde sei in der Pflicht, findet Eschlwech. Die ungeklärten Fragen sind für ihn ein Grund dafür, dass viele Familien noch zurückhaltend auf das neue Angebot reagieren.

Die "Anschlussbetreuung" ist nicht das einzige Thema, das die Eltern umtreibt. Viele würden gerne schon mehr Details zum Konzept wissen - das wurde jetzt bei Informationsabenden zur Schuleinschreibung deutlich. Eine Mutter wollte etwa wissen, ob in den Ganztagsklassen bereits die Hausaufgaben erledigt würden. Eine andere erkundigte sich, ob Englisch zum Angebot gehören wird. Was passiere, wenn zu viele Kinder angemeldet würden, fragte eine weitere Mutter: "Nach welchen Kriterien wählen Sie dann aus?" Rektor Eschlwech möchte jedenfalls eine Klasse haben, "die sozial ausgewogen ist", wie er erklärte. Es sollten etwa gleich viele Mädchen und Buben sein, und auch beim Migrantenanteil will der Schulleiter "jonglieren".

Eltern, die sich für die Ganztagsklasse interessieren und auf eine Anschluss- und Ferienbetreuung angewiesen sind, fürchten teilweise, am Ende sowohl bei der Ganztagsklasse als auch bei Hort oder Mittagsbetreuung leer auszugehen. Eschlwech riet deshalb, die Kinder vorsichtshalber hier wie dort anzumelden. Mögliche Doppelmeldungen würden abgeglichen, sobald Genaueres feststehe. Verbindliche Anmeldungen für die Ganztagsklassen sind bis 6. April nötig.

An der Jahnschule interessieren sich bisher 13 Eltern für die Ganztagsklasse, zehn würden sich "vielleicht" dafür entscheiden, wie Rektorin Sigrid Heck berichtete. Der Grundschule am Fürholzer Weg liegen dagegen schon 20 feste Zusagen vor, für die Bildung einer ersten Klasse würde das ausreichen. 19 weitere Eltern haben ihr Interesse unverbindlich mitgeteilt.

Beim geplanten rhythmisierten Unterricht werden die 23 Unterrichtsstunden der ersten Klasse auf die Zeit zwischen acht und 15.30 Uhr (freitags 12.15 Uhr) verteilt. Dazwischen sind auch Angebote in den Bereichen Musik, Kunst und Sport möglich, wie Eschlwech erklärte. Das wollen die Schulen mit Hilfe von Honorarkräften und der Unterstützung der Gemeinde als Kooperationspartner realisieren. Das gemeinsame Mittagessen gehöre ebenfalls zum Konzept. Die Mensa wird sich im Ganztagsgebäude befinden, das derzeit neben der Grundschule am Fürholzer Weg errichtet, dann aber auch von der benachbarten Jahnschule genutzt wird.

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