Gegen Nitratbelastung im Grundwasser:In einem Boot

Wasserturm

Der alte Freisinger Wasserturm an der Prinz-Ludwig-Straße steht heute unter Denkmalschutz.

(Foto: Stadtwerke/oh)

Stadtwerke thematisieren zum Weltwassertag die Kooperation mit den Landwirten zum Schutz des Trinkwassers

Am Mittwoch, 22. März, ist Weltwassertag und in diesem Jahr dreht sich alles um das Thema Abwasser. Die Stadt Freising wird ihren Schwerpunkt allerdings auf die Nitratbelastung im Grundwasser legen. Zum einen, weil die Thematik auf Bundesebene sehr aktuell ist, vor allem aber, um auf die erfolgreichen Aktivitäten der Freisinger Stadtwerke im Bereich des Grundwasserschutzes zurückzublicken, wie Nina Reitz, Mitarbeiterin der Stadtwerke Versorgungs-GmbH, erklärt.

Denn entgegen der bundesweit steigenden Nitratbelastung im Grundwasser, kann Bayern, und besonders die Stadt Freising, eine lobenswert niedrige Belastung mit Stickstoff im Trinkwasser verzeichnen. Dabei sind die geologischen Voraussetzungen für reines Trinkwasser hier sehr schwierig und es kostete jahrelange Mühe, die Qualität von heute zu erreichen. So wiesen schon Untersuchungen im 15. Jahrhundert stark verunreinigte Nutz- und Trinkwasserverhältnisse in Freising auf, wie die Stadtwerke ermittelt haben.

Erst 1888 konnte eine ergiebige und reine Quelle gefunden werden und nach und nach wurden immer mehr Wasserspeicher und Pumpwerke gebaut. Die intensive Landwirtschaft der 70er und 80er Jahre und die somit unausweichlich hohen Düngerabgaben, stellten allerdings ein erneutes Problem für die Trinkwasseraufbereitung dar. Vor allem, weil man Anfang der 90er Jahre den Grenzwert für Stickstoff aus gesundheitlichen Gründen senkte, wurden die Wasserversorger angehalten, sich etwas einfallen zu lassen.

Nachdem die Lösung durch Tiefbrunnen wegen zu hoher Kosten nicht erfolgreich war, setzten die Stadtwerke auf eine enge Kooperation mit den Landwirten. So schlossen sie 1994 mit 41 Landwirten freiwillige Wasserschutzverträge ab, womit diese sich verpflichteten, Maßnahmen zur Verringerung der Nitratbelastung im Grundwasser vorzunehmen. Im Gegenzug werden sie dafür von den Stadtwerken finanziell unterstützt. Besonders ist, dass die Maßnahmen weit über die Auflagen der Wasserschutzgebietsverordnung hinausgehen. Dadurch konnten die Nitratwerte in den vergangenen 20 Jahren fast um die Hälfte reduziert werden.

Andreas Voigt, Leiter der Stadtwerke, lobt den vorausschauenden Schritt: "Wir haben die Landwirte ins Boot geholt, und diese unterstützen uns vorbildlich." So könne auch in Zukunft die gute Qualität des Grundwassers gesichert werden.

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