Geändertes Schichtsystem:Urlaubssperre zur Volksfestzeit

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Wenn es Nacht wird auf dem Volksfest, geht für viele der Spaß erst richtig los. Damit unbeschwert gefeiert werden kann, haben die Verantwortlichen ein umfassendes Sicherheitskonzept erarbeitet. (Foto: Marco Einfeldt)

Während die Bürger feiern, beginnt für die Polizei eine arbeitsintensive Zeit. Die Beamten müssen nicht nur die Festwache besetzen, sondern auch ihren Beitrag zum neuen Sicherheitskonzept leisten

Von Kerstin Vogel, Freising

Wenn am Freitag, 1. September, das Volksfest in Freising eröffnet wird, dann beginnt auch für die Freisinger Polizei eine arbeitsintensive Zeit. Die Beamten müssen nicht nur die Volksfestwache besetzen, sondern auch ihren Beitrag zum neuen Sicherheitskonzept für die Luitpoldanlage leisten. Anders als 2016, als das Freisinger Volksfest noch ganz unter den frischen Eindrücken des schrecklichen Attentats von Nizza stand, wird heuer zwar keine Bereitschaftpolizei zur Unterstützung in die Domstadt kommen. Die Freisinger Inspektion kann aber trotzdem über genauso viel Personal verfügen, wie stellvertretender Leiter Michael Ertl bestätigt: Urlaubssperre und ein neues Schichtsystem machen es möglich.

Einen großen Teil der Wach- und Kontrolltätigkeiten werden dem neuen Sicherheitskonzept zufolge ohnehin die Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen übernehmen. Sie sollen zum Beispiel sicherstellen, dass "bestimmte Gegenstände" gar nicht erst auf das Volksfestgelände gelangen, wie es bei der Vorstellung des Konzepts im Stadtrat hieß. Gemeint sind hier neben Waffen und gefährlichen Gegenständen aller Art auch Getränke zum "Vorglühen" - auch die Schnapsflasche wird also zuhause bleiben müssen.

Ein komplettes Verbot von Rucksäcken oder Taschen, wie es zuletzt in München bei Großveranstaltungen verhängt wurde, gibt es in Freising jedoch nicht. Wer so ein Behältnis dabei habe, müsse eben akzeptieren, dass hineingeschaut werde, so Referatsleiter Karl-Heinz Wimmer. Erarbeitet habe man das Sicherheitskonzept gemeinsam mit Polizei, BRK, Feuerwehr, externen Experten und Verwaltungsmitarbeitern. In der Praxis gebe es im Vergleich zum Vorjahr jedoch nicht viel Neues, so Wimmer - und Polizeivize Ertl bestätigt: "Wir haben einfach in Worte gefasst, was wir vergangenes Jahr bereits umgesetzt haben." Die Maßnahmen seien bei allen Besuchern sehr gut angekommen und hätten das Sicherheitsgefühl der Volksfestbesucher ganz allgemein verstärkt.

Zu dem Konzept gehört neben den Taschenkontrollen auch die Einteilung des Volksfestgeländes in zwei Zonen. Zone 1 umfasst dabei den eigentlichen Festplatz in der Luitpoldanlage. Hier dürfen sich Unberechtigte zwischen 1.30 und 8 Uhr morgens nicht aufhalten, außerdem gilt ein Verbot für Fahrzeuge aller Art, das auch Inline-Skates oder Roller und Rollschuhe einschließt. Ausgenommen sind neben Notfahrzeugen im Einsatz natürlich auch Kinderwagen und Rollstühle. Die Fahrzeuge der Schausteller und Händler sind unter bestimmten Bedingungen von dem Verbot ebenfalls ausgenommen, ansonsten will die Polizei das Fahrverbot laut Ertls Ankündigung wie schon im vergangenen Jahr konsequent durchsetzen. Speziell gesichert und kontrolliert werden auch wieder die verschiedenen Eingänge und die Zufahrt auf das Volksfestgelände. Von der Isarbrücke her wird außerdem wieder eine massive Zufahrtssperre errichtet.

Eröffnet wird das Volksfest am Freitag, 1. September, um 15 Uhr wie immer mit einem Standkonzert auf dem Marienplatz. Wegen der Pflasterarbeiten in der Unteren Hauptstraße, die bis dahin nicht abgeschlossen sein werden, wird sich der Zug heuer jedoch in Richtung Obere Hauptstraße in Marsch setzen. Durch Ziegelgasse und Kammergasse geht es dann zum Anzapfen auf den Volksfestplatz.

© SZ vom 26.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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