Für die Jahreszeit typisch:Kurzfristiger Anstieg

Lesezeit: 2 min

Die Agentur für Arbeit in Freising ist für die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg zuständig. (Foto: Marco Einfeldt)

In den Sommermonaten enden viele Schul- und Berufsausbildungen. Das wirkt sich auch auf die Zahl der Arbeitslosen aus

Von Petra Schnirch, Freising

Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis ist geringfügig gestiegen. "Diese Entwicklung ist typisch für die Jahreszeit und somit nicht überraschend", sagt Karin Weber, Chefin der Arbeitsagentur, denn in den Sommermonaten enden viele Schul- und Berufsausbildungen. Erfahrungsgemäß relativiere sich die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen schon bald. "Viele von ihnen haben für den Herbst bereits eine Perspektive." 286 unter 25-Jährige waren im Juli arbeitslos gemeldet. Zum Vergleich: Im Juni waren es 76 weniger. Insgesamt waren 2094 Freisinger ohne Job, 81 mehr als noch im Juni und zwölf mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb - wie schon im Mai und Juni - stabil bei 2,0 Prozent.

Viele Schulabgänger haben bereits einen Ausbildungsplatz für September gefunden. 204 junge Freisinger suchten im Juli allerdings noch nach einer beruflichen Perspektive. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres Anfang Oktober 2015 meldeten die Betriebe im Landkreis dem Arbeitgeber-Service der Agentur 1060 Ausbildungsangebote. Im gleichen Zeitraum ließen sich dort 1099 Jugendliche beraten.

Wer bisher noch keine Lehrstelle in Aussicht hat, muss die Flinte nicht ins Korn werfen. Die Arbeitsvermittler sehen noch gute Chancen, dass sich auch Jugendliche, die bisher leer ausgegangen sind oder die sich erst spät auf dem Markt umgeschaut haben, einen Ausbildungsplatz für September sichern können. Im gesamten Agenturbezirk, zu dem auch die Landkreise Dachau, Ebersberg und Erding gehören, waren im Juli 1140 Stellen vakant. Darunter befanden sich 115 Angebote für Einzelhandelskaufleute, 80 für Verkäufer und 74 für Lagerlogistikfachkräfte. Gefragt sind auch angehende Handelsfachwirte, Fachlageristen, Hotelfachleute, zahnmedizinische Fachangestellte, Friseure, Kaufleute für Spedition- und Logistikdienstleistungen und Köche. In den vier Landkreisen waren im Juli noch 549 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildung. Die Last-Minute-Lehrstellenbörse der Berufsberatung nutzten in der vergangenen Woche etwa 40 junge Leute.

Auf dem Arbeitsmarkt insgesamt ist nach wie vor viel Bewegung. Im Juli meldeten sich im Landkreis 853 Personen neu arbeitslos, im gleichen Zeitraum fanden 762 Freisinger eine neue Aufgabe. Gleichzeitig gingen 510 neue Stellenangebote ein, somit umfasst der Pool für den Landkreis die stattliche Zahl von 2038 Offerten. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 622 Stellen.

Mitarbeiter benötigt werden im gesamten Agenturbezirk vor allem im Segment Verkehr und Logistik: Hier waren im Juli 1191 zu besetzende Angebote gemeldet, inklusive Fahrerstellen. Im produzierenden Gewerbe wurden 1022 neue Mitarbeiter gesucht, darunter 227 in Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen. Gut waren die Aussichten auch im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung mit 705 gemeldeten Stellen, im Ein- und Verkauf, Vertrieb und Handel gab es 483 offene Stellen.

© SZ vom 29.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: