FSM positioniert sich:Alpenverein soll bleiben

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Tobias Eschenbacher sucht das Gespräch mit den Bürgern im Freisinger Norden - Thema aber ist eine CSU-Idee

Peter Becker

Das Vereinsgelände des Alpenvereins liegt zwar nicht im Freisinger Norden, war aber trotzdem bestimmendes Thema einer Wahlkampfveranstaltung des Oberbürgermeister-Kandidaten der Freisinger Mitte (FSM), Tobias Eschenbacher, in einem Lokal an der Düwellstraße. CSU-Stadtrat Erich Irlstorfer hatte im Freisinger Ältestenrat vorgeschlagen, der Alpenverein solle nach Pulling umziehen. Dort könnte er eine neue Kletterhalle bauen und zugleich das Vereinsheim des SV Pulling integrieren. Eschenbacher erteilte dieser Überlegung "ein klare Absage". Das bedeute nämlich, eine weitere Freizeiteinrichtung aus Freising abzusiedeln.

Der Alpenverein plant seit geraumer Zeit einen Anbau an sein Vereinsheim. In diesem soll eine Kletteranlage unterkommen, um vor allem dem Ansturm durch Kinder und Jugendliche gerecht zuwerden. Bis jetzt sei das Gelände gut zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar, sagte Eschenbacher. Ziehe der Verein nach Pulling um, müssten Eltern ihre Kinder wieder mit dem Auto durch die Gegend fahren. So wie das jetzt schon mit dem Kino in Neufahrn der Fall sei. Eschenbacher sieht keine Diskrepanz zwischen Wohngebiet und Freizeitanlage. Der Stadtteil Seilerbrückl könne durchaus mit dem Alpenverein wachsen.

Wir bleiben am Seilerbrückl", bekräftigte Hans Baumgartner, Zweiter Vorsitzender des Freisinger Alpenvereins. Schließlich produziere der angrenzende Bahnverkehr mehr Lärm als ein Kletterer. Der Alpenvereinsvorsitzende Christian Rester erinnerte daran, dass die Sektion 200 000 Euro und etwa 10 000 Stunden an freiwilliger Arbeitsleistung in das Vereinsheim investiert hat. "Wir wollen ja nicht, dass uns die Stadt ein Haus baut. Wir wollen nur, dass sie uns eins bauen lässt", betonte Rester. Die Belastung für die Stadt sei gering, fügte er hinzu. FSM-Stadträtin Maria Lintl ergänzte, dass es am Seilerbrückl außer einem Kindergarten und dem Alpenverein keine soziale Einrichtung gebe. Der Verein nehme dort also auch städtebauliche Aufgaben wahr.

Speziell auf die Verhältnisse im Freisinger Norden gemünzt waren Themen aus den Bereichen Verkehr und Nahversorgung. Rester regte an, dem Schwerverkehr den Weg über die Rotkreuzstraße zu Beginn und zum Ende des Schulunterrichts zu versperren. Er hat beobachtet, dass Lastwagenfahrer mit hoher Geschwindigkeit Schulbusse überholen, die an Haltestellen stehen. Er sieht darin eine Gefahr für die Kinder. Planungsreferent Anton Frankl (FSM) könnte sich vorstellen, eine Tonnage-Beschränkung zu erlassen. Rester wünscht sich für das Areal der alten Steinkaserne einen Laden, der nicht das übliche Allerlei verkauft. Eschenbacher sagte, die Geschäfte sollten dort zunächst den alltäglichen Bedarf abdecken. Doch da gebe es sicher die ein oder andere interessante Variante. Ein Frau klagte über den Fluglärm, der an manchen Tagen "abartig laut" sei.

© SZ vom 20.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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