Freude beim Montessori-Verein:"Alles ist so hell und licht"

Freude beim Montessori-Verein: Helle Farben wie Weiß und Sonnengelb dominieren in der neuen Montessori-Schule in den Guten Ängern in Lerchenfeld. Durch Fenster kann man beim Unterricht zusehen.

Helle Farben wie Weiß und Sonnengelb dominieren in der neuen Montessori-Schule in den Guten Ängern in Lerchenfeld. Durch Fenster kann man beim Unterricht zusehen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Lehrer und Schüler der neuen Schule geraten wegen der Gestaltung des Gebäudes geradezu ins Schwärmen.

Von Alexandra Vettori, Freising

Es ist der zweite Schultag der Montessori-Grundschüler im neuen Schulhaus an der Straße Gute Änger. Am vergangenen Wochenende haben die Eltern angepackt und Stühle, Tische, Schränke sowie Unterrichtsmaterial in den Neubau geschafft. "Heute haben sich die Schüler schon sehr selbständig bewegt", lobt Helena Terhalle-Müller, die Leiterin der Monte-Grundschule und Klassenlehrerin in der Ersten. Sie kommt barfüßig aus dem Zimmer, durch das große Fenster in der Wand hat man sie mit den Kindern im Kreis auf dem Boden sitzen sehen. Ein Teil der ersten Klasse hat zusammen mit einer Gruppe Viertklässler Grammatik geübt. "Wir haben heute Namenwörter kennen gelernt, das war anstrengend und deshalb habe ich jetzt gerade etwas vorgelesen", erzählt sie.

Der runde Montessori-Teppich, der normalerweise für diese Gruppen-Treffs benutzt wird, fehlt noch, kommt aber bald, weil er wichtig ist im rhythmisierten Unterricht, "das ist unser zentrierter Arbeitsplatz", erklärt die Lehrerin. Sonst aber seien die 120 Grundschüler hellauf begeistert von dem neuen Schulhaus, am Tag zwei haben alle ihren Platz gefunden. "Das Haus ist größer", schwärmt ein Erstklässler. Ein anderer findet die neuen Stühle toll, "weil man da die Füße draufstellen kann", erklärt er und zeigt auf die Fußstütze, die erhöht an den Stuhlbeinen angebracht ist.

So weit wie möglich habe man das Konzept der offenen Schullandschaft umgesetzt, erklärt Alceste Avonda, Geschäftsführerin des Montessori-Vereins, beim Rundgang durch den 16 Millionen Euro teuren Neubau. Deshalb die Glastüren und -wände in den Fluren, deshalb die großen, gelb gerahmten Fenster neben den Klassenzimmertüren, durch die man freien Blick in das und aus dem Zimmer hat. Große Fenster öffnen den Raum zum Schulgarten hin, wo das Gras sprießt und naturbelassene Bäume zum Klettern einladen.

Grundschulleiterin Terhalle-Müller ist angetan von dem neuen Schulhaus: "Alles ist so hell und licht." Besonders gelungen findet sie den Übergang vom Treppenaufgang zu dem Gang vor den Klassenzimmern. Die Garderobe ist noch im breiten Aufgang, an der Glastüre zum Schulgang beginnt der Teppichboden: "Die Kinder wissen: Ab dem Teppich beginnt der Lernbereich, hier sind nur Hausschuhe erlaubt, sie werden automatisch ruhiger und bewegen sich langsamer", teilt die Pädagogin ihre Beobachtungen mit.

Die Grundschüler haben den ersten Stock für sich, die Mittelschüler das Erdgeschoss und den zweiten Stock, wo sich die Fach- und Kunsträume befinden. Ein besonderer Luxus ist die Kunstterrasse, gleich neben dem Kunstsaal. Hier kann unter freiem Himmel gewerkt werden, mit Blick in ein dichtes Grün, von dem Vogelgezwitscher herüber schallt. Die Gestaltung, weiße und sonnengelbe Wände, etwas helles Holz und hellgrüner Fußboden, habe man gemeinsam ausgewählt, erzählt Alceste Avonda. Sie mag vor allem das Sonnengelb, "in meinem Büro gibt es gleich drei gelbe Wände", erzählt sie.

Noch ist die Verwaltung nicht umgezogen. Sie bildet das Schlusslicht der sukzessiven Schulverlagerung und kommt erst nach den Mittelschülern, die Mitte Juli folgen. Bis dahin ist auch die Mensa in Betrieb. Der Speisesaal, mit Blick ins Grüne und den Schulhof, liegt im Erdgeschoss, angegliedert sind die Aufwärmküche und ein Raum, der für größere Veranstaltungen mittels Schiebetür integrierbar ist. Die erste warme Mahlzeit gibt es am 13. Juli, wenn der Kranzberger Party- und Cateringservice Thermer täglich Frischgekochtes liefert. Nehmen eine Woche später die 200 Mittelschüler das Haus in Beschlag, dürfte es mit der beschaulichen Ruhe vorbei sein. Dann ist das auf 320 Kinder ausgelegte Gebäude voll.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: