Die Aufregung um rechtslastige Äußerungen reißt nicht ab im Landkreis Freising. Erst kürzlich sorgte Moosburgs CSU-Kassier Gerhard-Michael Welter mit fremdenfeindlichen Verirrungen auf Facebook für Negativschlagzeilen. Er schaffte es am Mittwochabend bis in die NDR-Show von Christian Ehring. Ein zweifelhafter Ruhm. Ermöglicht durch seine Parteifreunde, die ihn lange gewähren ließen.
Zu lange. Auch manch andere in der Öffentlichkeit stehende Person wagt sich momentan mit fragwürdigen Kommentaren zum Weltgeschehen aus der Deckung. Oft mit dem Zusatz garniert: "Das wird man doch noch sagen dürfen." Der vorläufige Höhepunkt dieser traurigen Serie ist die aktuelle Auseinandersetzung um rechte Thesen im Mooskurier.
Niemand hat etwas gegen Meinungsvielfalt, solange sie ohne Unterstellungen und pauschale Vorurteile auskommt. Im Landkreisgebiet drängt sich aber zusehends der Eindruck auf, dass da mit den Ängsten und Sorgen der Bevölkerung - gerade im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik - bewusst Schindluder getrieben wird. Ungefährlich ist das nicht. Die Autoritäten am Ort finden leichter Gehör als entfernte Spitzenpolitiker. Man kennt sich halt.
Umso mehr steht die Lokalprominenz in der Verantwortung. Man muss von ihr erwarten, dass sie rechten Umtrieben entschieden entgegentritt. Sich solange durch die Gegend zu lavieren, wie einem die Sache nützt, wirft einen dunklen Schatten auf das eigene Anliegen.
Das gilt auch für den Mooskurier. In dem Blatt werden die Mitteilungen der Gemeinde abgedruckt. Mooskurier-Chefredakteur Schmidt hat es bisher an deutlichen Worten fehlen lassen. Er macht es sich zu einfach, wenn er die Artikel von Voigt als Debattenbeiträge abtut.