Freisinger Volksfest:Traumstart bei Traumwetter

Die Volksfestbilanz zur Halbzeit ist recht positiv: Trotz rekordverdächtigem Bierumsatz gab es kaum Schlägereien und Alkoholexzesse. Freisings Volksfestreferent Erich Irlstorfer kündigt seinen Rückzug an, egal wie die Wahl für ihn ausgeht.

Von Peter Becker

Es war das letzte Mal, dass Erich Irlstorfer als Volksfestreferent im Bierzelt eine Halbzeitbilanz zog. Diese Aufgabe muss im nächsten Jahr, wenn der Freisinger Stadtrat neu gewählt ist, ein anderer an seiner Stelle erledigen. Das habe aber nichts damit zu tun, betonte Irlstorfer, dass er sich hundertprozentig sicher sei, am Sonntag, 22. September, bei den Bundestagswahlen für die CSU das Direktmandat zu holen. Er habe schon im vergangenen Jahr nach dem Volksfest angekündigt, dass er seinen Posten zur Verfügung stellen werde. "Jetzt muss wieder jemand mit neuen Ideen her." Der Festreferent und auch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (FSM) blickten ansonsten auf einen gelungenen Volksfest-Start zurück: Der Bierausstoß zur Halbzeit liegt bislang nur knapp unter dem des vergangenen Jahres. Und die tollen Tage in Freising sind bisher absolut friedlich verlaufen.

Was Besucherzahl und Bierausstoß anbelangt, hat das Volksfest einen richtigen Blitzstart hingelegt. 125,81 Hektoliter am Freitag (Vorjahr: 122), und 126,97 Hektoliter am Samstag (119), das sind Rekordzahlen erklärte Irlstorfer. Zumindest seit Erich Bröckl, Volksfest-Manager der Stadt Freising, mit seinen Aufzeichnungen begonnen hat. "Das hat am schönen Sommerwetter gelegen", analysierte OB Eschenbacher. Und natürlich am Festzug, der sich am Sonntag durch die Innenstadt schlängelte. Viele Besucher hätten vorher oder nachher einen Abstecher auf die Festwiese gemacht. So lag der Bierausstoß bis zum Sonntag, als 82 Hektoliter (74) konsumiert wurden, auf Rekordkurs, bis das schlechte Wetter zumindest den Außenbereich des Festzeltes verwaisen ließ. 525,9 Hektoliter Bier wurden an den ersten fünf Tagen insgesamt ausgeschenkt. Wie Festwirt Ludwig Tauscher ausgerechnet hatte, waren es gerade 21 Maß weniger als im Vorjahr.

Ganz entspannt nahmen diesmal Dienststellenleiter Anton Hemmer und einige seiner Kollegen von der Freisinger Polizei an der Halbzeit-Bilanz teil. Die Polizei hat zwar einen leichten Anstieg der Delikte registriert, aber keine Prügeleien. "Bis zum Montag gab es keine alkoholisierten Jugendlichen, die ihren Eltern übergeben werden mussten", berichtete Eschenbacher. "Das ist eine erfreuliche Entwicklung." Der OB fügte hinzu, dass die Jugendlichen wohl verantwortungsbewusster mit dem Alkohol umgehen würden.

Eine unrühmliche Ausnahme machte da am Dienstag, dem "Dolce-Vita-Abend", ein 17-Jähriger. Ihn musste sein Vater abholen, nachdem Freunde ihren Spezl volltrunken zu den Sanitätern gebracht hatten. Er hatte 2,4 Promille Alkohol intus. Einem weiteren Volksfestbesucher mit 1,9 Promille verschafften Polizisten eine kostenlose Übernachtungsgelegenheit in einer Zelle der PI Freising. Er wollte partout nicht mit seinen Pöbeleien aufhören. Am Autoscooter gab es noch eine kleinere Rangelei zwischen einem 16- und einem 22-Jährigen. Dabei hatte der Jüngere dem Älteren einen Schlag ins Gesicht versetzt.

Irlstorfer nutzte die Gelegenheit, eine Bilanz aus seiner Tätigkeit als Festreferent zu ziehen. Mit Rauchverbot und Schlägereien auf dem Volksfest habe er sich auseinandersetzen müssen, resümierte er. Mit seinen Unterstützern sei es aber gelungen, die Infrastruktur auf dem Festplatz zu verbessern und ihm durch Hütten ein neues Aussehen zu geben. "Das Freisinger Volksfest definiert sich nicht nur durch den Verkauf von Hendln und Bier", sagte Irlstorfer. Es sei eines der schönsten in Oberbayern und genieße einen guten Ruf.

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