"Am heutigen Montagmorgen kam einmal mehr der Berufsverkehr zu erliegen." Ein Satz, den die Polizei immer wieder mal in ihren Berichten schreibt. Nur der Wochentag ändert sich manchmal. Auch diesmal kamen am Montag wieder mehrere Faktoren zusammen, die dafür sorgten, dass Autofahrer viel Geduld haben mussten: ein Lastwagen-Unfall auf der Autobahn A 92 einerseits und die Sperrung des Freisinger Südrings andererseits.
Wegen einer Baustelle meiden derzeit zudem viele Pendler die Autobahn A 9 Richtung Süden zwischen dem Dreieck Holledau und der Anschlussstelle Allershausen und nehmen den Weg lieber durch Freising, um so einem möglichen Stau zu entgehen. Kurz: Es ging nichts mehr. Für die Polizei ist das nicht ungewöhnlich.
Die Sperrung am Südring muss sein, sagt die Stadt
Dass der erst 14 Jahre alte Südring ausgerechnet jetzt saniert werden muss und nicht in den Pfingstferien, wenn der Berufsverkehr geringer ist, begründet die Stadt mit der Baustelle auf der Autobahn. "Grundsätzlich gilt: Wenn eine Baustelle im Bereich einer möglichen Bedarfsumleitung für eine Autobahn liegt, darf diese Baustelle nicht innerhalb von Ferienzeiten eingerichtet sein. Der Südring ist eine Bedarfsumleitung für die A 92", schreibt Christl Steinhart, Pressesprecherin der Stadt Freising. Zum anderen sei eine zeitliche Verlängerung nicht möglich gewesen, weil von Dienstag, 17. Mai, an die zweite große Straßenbaumaßnahme in Freising starte: Insgesamt sieben Wochen lang ist dann auf der viel befahrenen Isarstraße zwischen Ismaninger Straße und der B 301 (früher B 11 a) mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Hier soll neben der Erneuerung der Fahrbahn auch die Radwegeführung verbessert werden. Wie im Fall des Südrings sind diese Arbeiten aber nur mit Hilfe einer Vollsperrung zu bewältigen, wie die Stadt mitteilt.
Über den Südring rollen sonst 8400 Fahrzeuge am Tag
Der Südring ist noch bis voraussichtlich Mittwoch, 4. Mai, komplett zwischen der Autobahnbrücke und der Raiffeisenstraße in Attaching unpassierbar. "Momentan gehen wir nach bestem Wissen davon aus, dass die Maßnahmen am 4. Mai abgeschlossen sind", sagt Steinhart. Auf einer Länge von etwa einem Kilometer wird auf dem Südring auf der gesamten Fahrbahnbreite der vorhandene Asphaltaufbau um rund zwölf Zentimeter abgefräst. Danach werden eine acht Zentimeter dicke Asphaltbinderschicht und eine vier Zentimeter dicke Asphaltdeckschicht neu aufgebracht. Grund ist die Verkehrsbelastung von circa 8400 Fahrzeugen am Tag. Zudem seien die Fahrzeuge in den vergangenen Jahren einfach immer schwerer geworden, erklärte jüngst der Amtsleiter des Bau- und Planungsreferats Freising,
Alois Spangler. Für die Polizei ist der dichte Verkehr in Freising ein Problem. Es sei seit Jahren bekannt, dass Staus auf den Autobahnen weiteren Verkehr durch Freising generiere und alleine durch den Berufsverkehr, der täglich nach Freising ströme, seien die derzeit zur Verfügung stehenden Straßen bis an ihre Grenzen belastet. "Eine spürbare Entlastung kann erst durch die geplanten, beziehungsweise bereits in Bau befindlichen Umfahrungen erwartet werden", schreibt Polizeihauptkommissar Michael Ertl, Leiter Verfügungsgruppe bei der Polizeiinspektion Freising. "Darauf warten wir händeringend. Denn wenn zum normalen Verkehrsaufkommen ein oder zwei Störungen kommen, geht eben nichts mehr", sagt Polizeihauptkommissar Ertl. Das sei leider oft an einem Montag der Fall. Am Dienstag aber war vom Chaos einen Tag zuvor nichts mehr zu spüren. Am späten Nachmittag konnte Ertl melden: "Normaler Verkehr".