Seit acht Jahren ist Joseph Popp Vorsitzender der 435 Mitglieder im Tierschutzverein Freising. Bald kommen neue, große Aufgaben auf den 61-Jährigen zu. Denn noch in diesem Jahr soll das erste Tierheim im Landkreis stehen. Die Zeit drängt, allein im vergangenen Jahr hat sich der Verein um 15 Hunde, 130 Katzen, 135 Kastrationskatzen, 50 Kleintiere, einige Wasserschildkröten und Vögel gekümmert. Sie landeten in den Wohnungen bei Mitgliedern und Helfern, bis sie weiter vermittelt werden konnten. Viele Tiere konnte man aufgrund mangelnder Kapazitäten aber nicht aufnehmen, sie mussten an andere Tierheime verwiesen werden.
Problematisch ist, dass die Zahl der Haustiere Jahr für Jahr größer wird und damit auch die Zahl der Tiere, um die sich der Tierschutzverein kümmern muss. Trotzdem hat es fast acht Jahre gedauert, bis ein Tierheim im Landkreis entsteht. Acht Jahre, die nicht nur Joseph Popp Nerven gekostet haben. Denn vor allem die Finanzierung und das zögerliche Verhalten vieler Gemeinden, ein Tierheim mitzufinanzieren, waren es, die die Sache so lange stocken ließen.
Im Herbst vergangenen Jahres aber unterzeichneten nach und nach dann doch 15 Landkreisgemeinden eine Finanzierungsvereinbarung, wonach sie 50 Cent pro Einwohner im Jahr für den Bau beisteuern. Derzeit rechnet man für das Tierheim mit Kosten von 1,5 Millionen Euro. Am laufenden Betrieb beteiligen sich die Kommunen, die gesetzlich zur Unterbringung von Fundtieren verpflichtet sind, mit jährlich 40 Cent pro Einwohner.
Der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Josef Popp, hat daheim in Mauern selbst ein "kleines Tierheim". Er besitzt zusammen mit seiner Frau die Hunde Baltico und Yanna und zehn bis 15 Katzen des Tierschutzvereins. Denn seine Frau leitet nicht nur den Fachbereich Katzen im Verein, sondern betreibt auch eine Katzenstation.