Im April 2016 ist Claudia Pfrang Direktorin der "Stiftung Bildungszentrum" im Kardinal-Döpfner-Haus geworden. Seitdem ist sie für das Bildungsprogramm der Erzdiözese München und Freising verantwortlich. Für die 52-jährige, promovierte Theologin bedeutet Bildung, Menschen zu befähigen, sich in Gesellschaft und Kirche einzusetzen und sich politisch einzumischen. Folgerichtig heißt das Jahresthema 2018 des Bildungszentrums "Anstößig! Wie Neues in die Welt kommt." Wer Neues wagen wolle, müsse Altes loslassen, ist sich Pfrang sicher.
Nicht nur inhaltlich, auch räumlich lässt sich die Stiftung Bildungszentrum auf Neues ein: Sie geht "auf Tour" und bietet schon jetzt an verschiedenen Orten Veranstaltungen an, da das Kardinal-Döpfner-Haus wegen der anstehenden Baumaßnahmen bald seine Pforten schließt. Für Pfrang bedeutet das eine Chance, an neuen Standorten neue Kontakte und Netzwerke zu knüpfen und die Arbeit der Bildungseinrichtung bekannter zu machen. Denn gute Bildung brauche Kooperation mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen. Die Direktorin geht auch schwierigen Diskussionen nicht aus dem Weg. Als der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder seinen Kreuzerlass bekannt gab, organisierte Pfrang eine Veranstaltung, bei der das Thema aus verschiedenen Perspektiven diskutiert wurde.
Die Mutter zweier Söhne öffnete die Bildungseinrichtung in den zwei vergangenen Jahren für vielfältige gesellschaftliche Diskussionen. Den Freisinger Theatersommer hat sie zu den "Sommer-Kultur-Nächten auf dem Domberg" gemacht, die aus einer bunten Palette aus künstlerischen und Bildungsveranstaltungen bestehen. Das Kardinal-Döpfner-Haus wird vor dem Umbau noch ungefähr ein Jahr lang Sitz der Bildungseinrichtung sein, aber Pfrang kann sich gut vorstellen, auch in der Bauphase Veranstaltungen auf dem Domberg anzubieten. Denn für Neues und Experimentelles in Sachen Bildung und Glaube ist die Direktorin immer zu begeistern.