Freisinger Köpfe:Hochgearbeitet von der Basis

Freisinger Köpfe: Arabella Gittler-Reichel leitet das Jugendamt und ist für 90 Mitarbeiter verantwortlich.

Arabella Gittler-Reichel leitet das Jugendamt und ist für 90 Mitarbeiter verantwortlich.

(Foto: Marco Einfeldt)

Arabella Gittler-Reichels Berufswunsch kam übers Ehrenamt

Eigentlich ist Arabella Gittler-Reichel ja Berlinerin. Sie ist dort geboren und erst mit zwölf Jahren nach Bayern gezogen, dann aber hier heimisch geworden. So heimisch, dass sie sich schon nach der bayerischen Lebensart sehnt, sobald sie da ist, wo "die Uhren anders ticken". Überall sonst also.

Besonders die Landschaft hat es ihr angetan. Nicht ganz ungelegen kommt ihr daher, dass sie als Jugendamtsleiterin öfter mal im Landkreis zu Jugendhilfeeinrichtungen fahren muss, um die Zusammenarbeit mit der Behörde zu organisieren. "Die Hallertau", sagt sie, "hat wirklich einiges zu bieten." Dennoch, Leben und Arbeiten sind bei ihr getrennt. Die 55-Jährige wohnt in Erding und pendelt täglich zum Landratsamt nach Freising in ihr Büro im zweiten Stock. Wo ein Ficus gemächlich dabei ist, den ziemlich aufgeräumten Schreibtisch zu erobern, klopft es hin und wieder an der Tür. Dann wird an der Klinke gerüttelt - verriegelt. Wer was von ihr will, muss bitteschön übers Vorzimmer. Als Abteilungsleiterin und somit Jugendamtsleiterin kommt das öfter vor, schließlich hat sie 90 Mitarbeiter unter sich. Streng getaktet sind daher auch ihre Arbeitstage, Termin reiht sich an Termin, damit die verschiedenen Abteilungen effektiv arbeiten.

Angefangen hatte Gittler-Reichel 1998 im Jugendamt als Sozialpädagogin "an der Basis", wie sie sagt, in der Bezirkssozialarbeit. Dann arbeitete sie sich hoch, wurde Sachgebietsleiterin im Pflegekinderwesen, dann bei den Sozialen Diensten. Ende 2013 bewarb sie sich mit Erfolg um die Jugendamtsleitung. Dass sie Sozialpädagogin werden würde, war allerdings lange nicht klar. Sie absolvierte erst eine Ausbildung zur Steuerfachgehilfin. Ihr Ehrenamt im Mütterzentrum Erding brachte Gittler-Reichel, die selbst Mutter zweier erwachsener Söhne ist, zum Studium der Sozialen Arbeit. Im SZ-Interview berichtet sie über turbulente Zeiten im Freisinger Jugendamt.

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