Freisinger Köpfe:Einen eigenen Weg eingeschlagen

Freisinger Köpfe: Nergiz Eschenbacher

Nergiz Eschenbacher

(Foto: Marco Einfeldt)

Nergiz Eschenbacher will nicht nur Frau des Oberbürgermeisters sein.

Von Eva Zimmerhof, Freising

Als Kind türkischer Gastarbeiter, die Anfang der Sechzigerjahre nach Deutschland gekommen waren, wurde Nergiz Eschenbacher (42) ()in München geboren und wuchs im oberbayerischen Holzkirchen auf. Aus ungeklärten Umständen, wie sie meint, lernte sie dort im Gegensatz zu ihren drei bayerisch sprechenden Geschwistern lupenreines Hochdeutsch. Nichtsdestotrotz hängt ihr Herz an der bayerischen Gemütlichkeit ebenso wie an der türkischen Gastfreundschaft - in ihrem Leben vereint sie beides.

An der Katholischen Stiftungsfachhochschule studierte sie Sozialpädagogik und arbeitete lange in der Münchner Jugendhilfe. Nach Freising zog sie vor 14 Jahren, weil ihr Mann in den Stadtrat gewählt geworden war. Um ihn, den Oberbürgermeister, dreht sich vieles in ihrem Leben, durch seine Wahl im Jahr 2012 kam es aber auch zu einem Bruch in ihrer Karriere. Von ihrem Amt als Integrationsbeauftragte der Stadt trat sie zurück, da ihr Mann sonst ihr Vorgesetzter gewesen wäre.

Sie baute sich daraufhin eine Praxis als Heilpraktikerin für Psychotherapie auf, die sie stolz ihr "Baby" nennt. Denn Eschenbacher ist nicht einfach nur die Frau an der Seite des OB, sie ist eine Frau, die auf eigenen Beinen steht und die Bedeutung ihrer Arbeit erkennt. Parallel zum Praxisalltag schloss sie in den vergangenen Jahren vier Ausbildungen in der Traumatherapie und in der prä- und perinatalen Psychotherapie ab. Weiterbildungen sieht sie als etwas "Lebendiges" an, als eine Chance, mit der Zeit zu gehen, weshalb sie so gerne dazulernt. Letztlich ist sie eine Meisterin darin, vieles unter einen Hut zu bringen und Chancen zu ergreifen, aber auch darin, sie überhaupt zu sehen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: